Kießling schockt Malezas nicht

Düsseldorfer Abwehr sieht den Qualitäten des Bayer-Torjägers gelassen entgegen.

Düsseldorf. Stefan Kießling wird am Samstag eine Menge Motivation in die Düsseldorfer Arena mitbringen. Der mit 16 Toren und zehn Vorlagen beste Leverkusener Stürmer war erneut nicht für die Nationalmannschaft berufen worden — trotz seiner bislang herausragenden Saison. Kießling macht sich keine Hoffnungen mehr, unter Bundestrainer Joachim Löw eine Rolle zu spielen.

Vielleicht macht er es der Fortuna im Westderby der Fußball-Bundesliga (15.30 Uhr) deshalb umso schwerer. Fortuna-Innenverteidiger Stelios Malezas bleibt dennoch ganz entspannt: „Ich kann natürlich nicht beurteilen, warum er nicht nominiert wurde. Aber seine Motivation kommt ja nicht nur daher.“

Spieler wie Kießling wollen in jedem Spiel, in jeder Situation, in jedem Training das Beste geben und Tore machen, weiß der griechische Nationalspieler. „Ob er nun für das Nationalteam berufen wird oder nicht. Er wird genauso konzentriert sein wie immer.“ Malezas freut sich darauf, zumal er ja beim 2:3 im Hinspiel verletzt gefehlt hatte. Auch seine Verteidiger-Kollegen Leon Balogun und Martin Latka waren Anfang November nur Zuschauer — einzig Johannes van den Bergh dürfte in der Viererkette auch im Rückspiel zur Startformation gehören.

Vielleicht ist das jetzt eine gute Ausgangslange, um es im Rückspiel vor eigenem Publikum am Ende besser zu machen: Leverkusen hatte seinerzeit die erste Hälfte offensiv dominiert, die Fortunen nach allen Regeln der Kunst auseinandergenommen und nur zu viele Chancen ungenutzt gelassen.

Nach der Pause überschlugen sich die Ereignisse: Beim Spielstand von 2:1 für Leverkusen sah der gerade eingewechselte Simon Rolfes Rot, nach dem anschließenden Freistoß für die Fortuna fiel das Kontertor zum 3:1. Nach dem 3:2 (Adam Bodzek) verpasste Gerrit Wegkamp in der Schlussminute den Ausgleich.

Leon Balogun geht als Rechtsverteidiger nicht nur davon völlig unbelastet in die Begegnung: „Wir sind klarer Außenseiter, aber das ist für uns immer recht komfortabel. Keiner erwartet etwas von uns, aus dieser Position heraus können wir gar nichts verlieren.“ Wer die Mannschaft kenne, der weiß, dass sie noch nie irgendwo aufgesteckt habe. „Egal wo und gegen wen — ob der Gegner nun Leverkusen ist oder Wolfsburg war“. Für die Fortuna zähle es einfach, aus jedem Spiel etwas mitzunehmen, auch gegen diese großen Gegner.

Denn, da sind sich Balogun und Malezas einig: Nur wer sich mit den „Großen“ misst, kann selbst besser werden. „Für mich ist es immer eine schöne Herausforderung gegen Spieler wie Mario Gomez, Klaas-Jan Huntelaar oder Mario Mandzukic zu spielen“, sagt Innenverteidiger Malezas. Oder eben gegen einen wie Stefan Kießling. „Die Leverkusener Offensive wird uns eine Menge Arbeit machen, aber trotzdem wollen wir etwas mitnehmen.“

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