Keine Angst vor der „Roten Hölle“

Der Zweitligist tritt am Freitag in Kaiserslautern auf dem berüchtigten Betzenberg an.

Düsseldorf. Angst vor dem Betzenberg? "Nein", sagt Norbert Meier entschieden. Der Fortuna-Trainer lässt aber Respekt erkennen, wenn er sich an seine bisherigen Gastspiele beim 1. FC Kaiserslautern erinnert: "Das waren immer heiße Dinger da." Und daran wollen sich seine Zweitliga-Fußballer beim Gastspiel auch nicht die Finger verbrennen.

Meiers Gebrauchsanweisung für die Hölle der "Roten Teufel": "Clever und cool sein, die Leute nicht gegen dich aufbringen." Schließlich habe die Fortuna da mehr zu gewinnen als zu verlieren.

Kehren die Düsseldorfer ohne Zähler nach dem Spiel heim, wird das jeder für normal halten. Holen sie einen, würde das Respekt verdienen - egal wie es zustande gekommen wäre. Fügen die Gäste Freitag den Lauterern am zehnten Spieltag die erste Saisonniederlage zu, passt das Wort Sensation.

Doch so weit sind Meier und Co. noch lange nicht. Bei allem Selbstvertrauen nach dem wichtigen 4:1 gegen den FSVFrankfurt. "Mit Hinblick auf die kommenden sechs Spiele war das ein ganz wichtiger Sieg."

Zum einen habe man den Abstand nach unten vergrößern können, zum anderen kämen jetzt Gegner von ganz anderem Kaliber. Angefangen Freitag in Kaiserslautern und am kommenden Freitag gegen den Karlsruher SC über die November-Duelle in St. Pauli, gegen Energie Cottbus und bei 1860 München bis zum 1. Advent-Wochenende mit dem Spiel gegen Arminia Bielefeld.

Alle drei Bundesliga-Absteiger und die wohl ambitioniertesten Teams der Liga haben die Fortunen vor der Brust.

Die Fans jedenfalls scheinen in voller Vorfreude zu sein: Rund 3000 Fortunen werden auf dem "Betze" erwartet, wo gleichzeitig eine Kirmes stattfindet.

Insgesamt sind über 34 000 Karten weg - eine Riesenkulisse für ein Zweitligaspiel. Es sei eben für jeden ein Erlebnis, auf den Betzenberg zu fahren, sagt Meier und hat klare Vorstellungen, wie seine Mannschaft auftreten soll: "Wir müssen das Herz in beide Hände nehmen und die gesamten 90 Minuten kämpfen - nur mit bisschen Fußball spielen ist da nichts zu holen."

Das galt übrigens in der Vergangenheit für jedes Gastspiel der Düsseldorfer dort: In 23 Gastspielen gab es nur drei Unentschieden. Der einzige Sieg (1976/77) resultierte aus einer Sportgerichtsentscheidung nach Spielabbruch.

Lauterer "Fans" hatten Flaschen auf das Spielfeld geworfen. Angst vor dem Betzenberg? Meier hat keine. "Das ist doch dieser Nervenkitzel, das macht Fußball so schön."

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