Kampf gegen die Auswärtsmisere

Die negative Serie auf fremden Plätzen ist nach dem Auftaktsieg die nächste Baustelle für Fortuna. In Paderborn wird’s nicht leicht.

Düsseldorf. Drei wichtige Projekte nahmen die Fortunen anfangs mit in die Saison: Nicht wieder den Start vergeigen, die negative Auswärtsserie bekämpfen und die zweite DFB-Pokalrunde erreichen. Das erste ist mit dem 2:0 am vergangenen Montag gegen Bochum erledigt.

Jetzt geht es an die zweite Aufgabe: Die Zweitliga-Fußballer treten am Sonntag (15.30 Uhr) zum ersten Auswärtsspiel der Saison beim SC Paderborn an und wollen den Schwung aus dem Sieg gegen Aufstiegsfavorit Bochum mitnehmen. Linksverteidiger Johannes van den Bergh drückt es drastisch, aber klar aus: „Wir wollen hinfahren und die weghauen, dann passt das schon.“

Doch Vorsicht, im Vorjahr nahmen die Fortunen ebenfalls viel Schwung mit an die Pader, glaubten den Fehlstart nach Siegen in Osnabrück und gegen Augsburg überwunden zu haben und gingen mit 0:3 beim SC Paderborn unter. Van den Bergh mag sich nur ungern daran erinnern: „Da waren wir klar die bessere Mannschaft bis in die zweite Hälfte hinein, machten aber die Tore nicht.“

Seine Analyse könnte auf so viele Begegnungen auf fremden Plätzen in der vergangenen Saison zutreffen. Nur 13 Auswärts-Punkte holten die Düsseldorfer. Da wurden nach einer Niederlage im Bus schon mal die Fans bedauert. Diese hätten Urlaubstage, Geld und Zeit geopfert, sagt van den Bergh. Die Unterstützung am Sonntag in Paderborn wird jedenfalls wieder groß sein. Fast 4000 Karten wurden bisher an Fortuna-Fans verkauft, die dabei mithelfen wollen, auswärts fast wie daheim aufzutreten.

Wie das gehen kann, erklärt Stürmer Sascha Rösler: „Wir müssen im Kopf die gleiche Einstellung haben wie in den Heimspielen, überzeugt sein, dass wir gewinnen können, und wir müssen unsere wenigen Chancen kaltschnäuziger nutzen.“

Dabei spiele natürlich die Fan-Unterstützung eine wichtige Rolle. „Am Ende liegt es aber vor allem an uns selbst. Das Feld ist genauso lang und breit wie bei uns, es ist ein Rasen und die Tore sind auch gleich groß.“ Für ihn war es in Paderborn im vergangenen Oktober die zweite Einwechslung nach seiner Verpflichtung.

Mittlerweile hat er sich in die Herzen der Fans gespielt — nicht nur wegen seines Fallrückzieher-Tores gegen Bochum, das die Fans tausendfach durch die Internet-Foren und Netzwerke jagen. Als wenn sie es nicht glauben können, dass der Fortuna der Start derart überzeugend gelungen ist.

Vielleicht hält ja auch das Spiel in Paderborn wieder eine Szene bereit, die dann stellvertretend für eine neue Auswärtsqualität steht. Und anschließend darf dann das dritte Projekt ins Visier genommen werden: Am übernächsten Sonntag tritt die Fortuna zur ersten Hauptrunde im DFB-Pokal bei Viertligist Hessen Kassel an (31. Juli, 17.30 Uhr).

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