Fortuna-JHV Für die Mannschaft, gegen Kommerz

Düsseldorf · Der Zustand eines Profifußballvereins ist in der Regel an zwei Sachen abzulesen: an der Tabelle und an der Stimmung auf der Jahreshauptversammlung. Die von Fortuna Düsseldorf ging am Sonntagvormittag in der Arena über die extra an den Rand des Rasens gestellte Bühne.

 Robert Schäfer (l), Vorstandsvorsitzender von Fortuna Düsseldorf, spricht auf der Mitgliederversammlung der Fortuna zu den Vereinsmitgliedern. Rechts sitzen Björn Borgerding (M) und Dirk Böcker als Mitglieder des Aufsichtsrates.

Robert Schäfer (l), Vorstandsvorsitzender von Fortuna Düsseldorf, spricht auf der Mitgliederversammlung der Fortuna zu den Vereinsmitgliedern. Rechts sitzen Björn Borgerding (M) und Dirk Böcker als Mitglieder des Aufsichtsrates.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Und die Laune unter den 528 anwesenden Mitgliedern war blendend. Als die Mannschaft vorgestellt wurde, gab es durchweg Applaus, nicht wenige standen zur Ehrerbietung sogar auf. Und das, obwohl es auf dem anderen Stimmungsbarometer weniger gut aussieht. Nach der eigenen 0:1-Niederlage gegen Mainz und dem Stuttgarter Sieg über Augsburg steht die Fortuna nun ganz unten in der Bundesliga-Tabelle.

Den Glauben hat dennoch niemand verloren, deswegen blieb die Sitzung weitestgehend ruhig, es standen ja auch keine zukunftsweisenden Tagesordnungspunkte wie Aufsichtsratswahlen an. Lediglich der Wahlausschuss wurde neu gewählt.

Ernst spricht sich gegen Dauerbeschallung durch Werbung aus

So wurde es eher grundsätzlich: Vorstandschef Robert Schäfer blickte auf ein erfolgreiches Jahr mit Bundesliga-Aufstieg und 1,6 Millionen Euro Gewinn zurück, er sei auch zuversichtlich, dass es noch etwas werde mit dem Klassenerhalt. Der Applaus war ihm sicher.

Aufsichtsratschef Reinhold Ernst schaute ebenfalls nach vorne. Nach innen, als er sagte, zuversichtlich zu sein, dass es „bis zum Winter“ einen neuen hauptamtlichen Sportvorstand gibt. Und vor allem nach außen: Ernst machte — wie bereits in der vergangenen Woche im Gespräch mit der WZ — noch mal deutlich, dass er Investorenmodelle ablehnt und für die 50+1-Regel kämpfen werde. Nach der darf kein Geldgeber die Mehrheit in einem Verein übernehmen. Generell sei er dafür, nur so viel wie nötig zu vermarkten und die Fans während der Spiele nicht andauernd über Anzeigetafel und Lautsprecher mit Werbung zu nerven.

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