Jens Langeneke: "Wir haben den Hunger auf Erfolg"

<strong>Chiclana. Jens Langeneke zählt bei der Fortuna zu den absoluten Führungsspielern, ist auf dem Platz so etwas wie der Kapitän der Defensive. Und der 32-Jährige ist oft der Spieler, den man besten mit seinen Kommandos und auch seinem meist offen und ehrlich gezeigten Ärger auf der Tribüne hört.

Wir sprachen im Trainingslager mit dem Innenverteidiger, der die Nummer 6 auf dem Rücken trägt.

Herr Langeneke: Ist für Sie ein Trainingslager noch etwas Besonderes?

Langeneke: Aufgrund des Dauerregens schon. Bei der Ankunft hat die Sonne noch geschienen, später waren dann die Plätze geflutet. Wir müssen hier improvisieren und laufen dann eben am Strand. Obwohl ich mich natürlich lieber mit dem Ball beschäftige.

Wie haben Sie auf die Verlängerung des Vertrages mit dem Trainer reagiert?

Langeneke: Das war eine logische Konsequenz. Beide Seiten wären sonst ja verrückt gewesen. Mehr sportlichen Erfolg kann man ja mit dem Aufstieg und der derzeitigen Platzierung kaum vorweisen. Auch wenn ein Trainer die Spiele nicht allein gewinnen kann.

Der Teamgeist der Mannschaft spielt dabei eine besondere Rolle.

Langeneke: Ich sage den jüngeren Spielern: So etwas wirst du bei anderen Vereinen nicht erleben. Manche werden das aber erst zu schätzen wissen, wenn sie nicht mehr bei Fortuna sind. Das bezieht sich aber auch auf die besonders Begeisterung der Fans. Wir haben ein klasse Team auch mit echten Typen. Einige haben zwar einen Pfeil quer im Kopf, aber das sorgt ja für die gute Stimmung. Es macht richtig Spaß.

Das hält auch an, wenn es mal drei Niederlagen hintereinander geben wird?

Langeneke: Ich denke schon, dass wir so gefestigt sind. Andererseits möchte ich eine solche Situation auch gar nicht erleben. Aber dann kommt es noch mehr auf die Charaktere an.

Sind 30 Punkte nach der Hinrunde keine Basis?

Langeneke: Das Erreichte darf kein Ruhekissen sein, sondern vielmehr nur der Anfang. Wer nicht mehr alles gibt, zeigt nur seine Arroganz. Wir haben den Hunger auf Erfolg, sonst wären wir nie so weit oben. Deshalb wollen wir unbedingt in Paderborn gewinnen, um unsere Position zu behaupten. Ich würde mir jedenfalls gerne für einen Tag auf dem Rathausplatz im Mai freinehmen.

Wo muss sich die Mannschaft noch verbessern?

Langeneke: Wir müssen auswärts zulegen, konzentrierter spielen und nicht so viele klare Chancen auslassen. Das Spiel in Rostock ist das beste Beispiel. Da müssen wir von Anfang an dagegen halten. Auch wenn man nicht über 90 Minuten alles verhindern kann. Wir müssen jedoch versuchen, über 70, 80 Minuten Kontrolle auszuüben.

Die Defensive ist mit das Prunkstück der Mannschaft. Wie sehen Sie Ihren Anteil daran?

Langeneke: Mein persönlicher Anspruch ist gestiegen, ich habe in der 2. Liga nie so weit oben gespielt. Ich versuche, die Abwehr zu dirigieren, und das funktioniert ganz gut. Vor fünf, sechs Jahren hätte ich das in dieser Form noch nicht gekonnt.

Ist die Bundesliga auch Ihr persönliches Ziel?

Langeneke: Ich habe mich früher als typischer Zweitligaspieler gesehen, hatte die 1. Liga nie auf dem Zettel. Denn früher spielte ich in der 2. Liga nur in Mannschaften, die gegen den Abstieg gekämpft haben. Aber jetzt: sag niemals nie.

Sind die Vertragsgespräche zwischen Ihnen und dem Verein schon weit vorangeschritten?

Langeneke: Es haben noch keine Gespräche stattgefunden. Ich habe aber eine Verlängerungs-Option, bei einer gewissen Anzahl von Spielen. Und man sollte sich nie zu sicher sein.

Was sind Ihre aktuellen Ziele?

Langeneke: Die Verletzungen, die mich bremsten, sind zum Glück ausgestanden. Ich will immer gewinnen. Ob wir dabei mit einem Grottenkick in Paderborn drei Punkte holen, ist mir dann auch egal.

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