Jahreshauptversammlung: Fortunas Harmonie mit kleinen Rissen
Der Verein hat einen klaren Weg eingeschlagen. Die Hauptversammlung zeigte, dass die Mitglieder mitgehen.
Düsseldorf. Jahreshauptversammlungen verraten immer etwas über den Charakter eines Vereins. Ist sie chaotisch oder langweilig? Ist sie amateurhaft organisiert oder wird sie professionell durchgezogen? Bei Fortuna Düsseldorf wirkte es professionell, was da in vier Stunden am Sonntag vor der Haupttribüne in der abgedunkelten Arena über die Bühne ging. Auch wenn immer wieder an Tradition und die Vergangenheit erinnert wurde.
Der Verein ist, zumindest was die Organisation in weiten Teilen anbetrifft, für die Zukunft vorbereitet. Große emotionale Ausschläge gab es an diesem Mittag nicht. Allein die völlig überflüssige Diskreditierung von Wolfgang Fiegen, der sich für eine Kandidatur zum Aufsichtsrat klagen wollte und vom Vorsitzenden des des Wahlausschusses Thomas Bollien regelrecht demontiert wurde, passte nicht zu einem Verein, der den Entscheidungen der Mitglieder unterliegt. Und Fiegen ist niemand, der der Fortuna schaden will, sondern er ist Fan durch und durch und hat halt nur seine ganz eigene Sichtweise.
Auch zuvor hatte der harmonisch scheinende Rahmen der Versammlung bereits einen ersten Knacks erhalten, als Jörg Eicker völlig überraschend seinen Rücktritt ankündigte. So einfach ist die Zusammenarbeit im Führungsgremium dieses Vereins offenbar nicht, wie es sich Eicker bei seiner Interessensbekundung und dann Zusage für die ehrenamtliche Arbeit als Fortuna-Finanzvorstand in diesem Sommer vorgestellt hatte. Dass er so schnell seine Demission einreicht, ist ganz offensichtlich auf Differenzen zurückzuführen, die zwischen ihm und Robert Schäfer oder mit dem Aufsichtsrat(s-Vorsitzenden) bestehen. Aufklären wollte keiner der drei Angesprochenen diese Angelegenheit.