Interview: Christian Weber - „Ich könnte länger bleiben“

Christian Weber, der ausgerechnet am Sonntag gegen den Ex-Klub Duisburg passen muss, fühlt sich bei der Fortuna sehr wohl.

Düsseldorf. Kurz nach der Niederlage in Koblenz ärgerte sich Fortuna-Verteidiger Christian Weber vor allem darüber, dass der Fußball-Zweitligist mit leeren Händen da stand. Doch in den Tagen danach wuchs die Enttäuschung, dass er ausgerechnet im West-Derby am Sonntag gegen den MSV Duisburg (13.30 Uhr, Arena) nicht dabei sein darf.

In der 61. Minute hatte er von Schiedsrichter Leicher die fünfte Gelbe Karte in der laufenden Spielzeit gesehen und ist damit automatisch gesperrt. Weber hatte seit seinem Wechsel nach Düsseldorf im vergangenen Juni jedes seiner 21 Pflichtspiele bestritten - alle über die volle Länge.

WZ: Herr Weber, am Sonntag wird es für Sie mit dem Spiel gegen den Ex-Klub MSV Duisburg wieder einen Begegnung mit der Vergangenheit. Ein besonderes Spiel, obwohl Sie nicht dabei sein können?

Weber: Natürlich, zumal meine Zeit dort noch nicht so lange her ist. Durch die räumliche Nähe treffe ich mich noch oft privat mit den Duisburger Spielern Björn Schlicke und Tobias Willi. Nachdem wir das Hinspiel mit 0:3 verloren haben, hoffe ich jetzt auf einen Sieg, um denen wieder Contra geben zu können. Auf jeden Fall wird es ein interessanter Vergleich, denn Duisburg steht in unserer Tabellenregion und die Arena wird voll sein. Wobei es schon sehr schade ist, dass ich nicht mitspielen kann.

WZ: Trainer Norbert Meier mag es, jede Position doppelt zu besetzen, um den Konkurrenzkampf zu schüren. Wer wird Sie jetzt am Sonntag ersetzen?

Weber: Im Grunde wäre das Kai Schwertfeger, hin und wieder hat auch Hamza Cakir als Rechtsverteidiger gespielt. Kai macht seine Sache bisher sehr gut, er hat das Vertrauen der Mannschaft und des Trainers. Ich würde ihn auch bedenkenlos aufstellen. Ich empfinde die Konkurrenz als belebend, das spornt die eigene Leistung an.

WZ: Und wenn in den kommenden Monaten noch ein neuer Spieler für die Position verpflichtet wird?

Weber: Dann stelle ich mich der Konkurrenz, das war bei anderen Vereinen genauso. So lange ich meine Leistung bringe und gut spiele, dürfte der Verein aber auch keinen Anlass dazu haben.

WZ: Wie froh sind Sie, dass Sie einen Vertrag bis 2011 und mit den derzeitigen Verhandlungen nichts zu tun haben?

Weber: Sehr froh, denn ich will immer rechtzeitig wissen, woran ich bin. In den vergangen beiden Jahren in Duisburg und Griechenland war es immer eine unklare Situation. Man telefoniert häufig mit dem Berater, weiß nicht so recht, wie es weitergeht. Das erste Mal seitdem werde ich eine entspannte Sommerpause haben und meinen Urlaub genießen können. Ich kann mir auch gut vorstellen, länger bei der Fortuna zu bleiben.

WZ: Das könnte auf Gegenseitigkeit beruhen, Sie sind Stammspieler und Leistungsträer. Ziel erreicht?

Weber: Ja, ich wollte erst einmal Stgammspieler werden und dann ordentliche Leistungen zeigen. Das ist mir wohl gelungen. Da bin ich meinen eigenen Ansprüchen gerecht geworden und demzufolge bisher zufrieden. Aber es wurde mir auch leicht gemacht in einer menschlich und sportlich hervorragenden Mannschaft.

WZ: Welche Rolle spielen Sie darin?

Weber: Ich trage sportlich meinen Teil dazu bei, bin auch sofort prima aufgenommen worden und konnte mich nahtlos einfügen. Ich bin immer mal für einen Spaß zu haben und sicherlich nicht auf den Mund gefallen. Ähnlich vielleicht wie Martin Harnik, mit dem ich mich sehr gut verstehe.

WZ: Aber in der Mannschaft herrscht auch eine gute Mischung an Typen. Sie wirken auf dem Feld wie ein alter Hase, dabei sind Sie erst 26 Jahre alt. Woher kommt dieser selbstbewusste Auftritt?

Weber: Es ist immer schwer, sich selbst zu beurteilen. Der eine sieht mich so, der andere anders. Für mein Alter habe ich eine Menge Erfahrung, habe Erstliga-Luft schnuppern können, über 200 Zweitliga-Spiele absolviert und war auch schon im Ausland. Ich bin Profi seit ich 17 Jahre alt war, da habe ich bis heute jeden Tag dazu gelernt, lasse mich nicht mehr so leicht aus der Ruhe bringen.

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