Interview: Abschied eines Aufstiegshelden

Stephan Sieger, der Fortuna am Saisonende verlässt, über die Perspektiven des Vereins.

Düsseldorf. Wenn am Sonntag die Saison in der 2. Fußball-Bundesliga für die Fortuna mit dem Heimspiel gegen Hansa Rostock endet (15Uhr, Arena), ist es auch für einige "Aufstiegshelden" des Vorjahres der letzte Auftritt. Mittelfeldspieler Stephan Sieger erhält nach zwei Jahren keinen neuen Vertrag und spricht im WZ-Interview über Wehmut, Abschiedsschmerz, schöne Erinnerungen und Zukunftspläne.

Sieger: Diese Weisheit drückt meine Gesamtsituation ganz gut aus. Es wird mit Sicherheit ein emotionales Spiel mit gemischten Gefühlen werden. Zum einen tut es ein bisschen weh, sich von der Mannschaft, dem Verein und der Stadt verabschieden zu müssen. Ich hatte hier zwei tolle Jahre, in denen es stets bergauf ging mit dem Verein und der Mannschaft Auf der anderen Seite freue ich mich auf alles Neue, was ab Sommer auf mich zukommt. Aber diese Gedanken werden am Sonntag nur eine untergeordnete Rolle spielen.

Sieger: Schon gerne, denn wir fühlen uns hier in der Stadt sehr wohl. Meine Frau hat hier einen Job und Freunde gefunden, die Lebensqualität in der Stadt ist hoch. Die sportliche Seite ist allerdings eher unbefriedigend, und das war ausschlaggebend. Vielleicht ist es für beide Seiten, den Verein und mich, gut, wenn ich etwas Neues angehe. Schließlich will ich als Fußballer auch wieder regelmäßig auf dem Platz stehen.

Sieger: Ich bin noch in der Prüfungs- und Findungsphase. Es sieht danach aus, als ob wir in Richtung Heimat, also in den Süden ziehen. Wie weit, wird man sehen, da gibt es noch nichts Konkretes. Aber ich würde mich natürlich freuen, wenn ich nächstes Jahr nochmal in der Arena auflaufen könnte.

Sieger: Der Aufstieg 2009 war das absolute Highlight und bleibt glaube ich in allen Köpfen verankert. Es war ein einmaliges Erlebnis, nicht nur an diesem letzten Spieltag in der Arena. Auch die Wochen und Monate zuvor oder die Tage danach waren sensationell. Ein weiterer Höhepunkt war dann zum Saisonstart das tolle Pokalspiel gegen den Hamburger SV. Ich werde mit Sicherheit auch einige liebgewonne Freunde und Bekannte vermissen und voraussichtlich im Sommerurlaub etwas wehmütig auf die tolle Zeit bei der Fortuna zurückblicken.

Sieger: Ja, das wäre das Sahnehäubchen gewesen. Wir waren dran, der Aufstieg war in meinen Augen realistisch. Ein bisschen bedauerlich ist es, dass es jetzt gegen Rostock kein Endspiel mehr gibt. Aber unter dem Strich war es eine Riesen-Saison.

Sieger: Es war ein herausragendes Jahr, und die Gefahr ist, daran gemessen zu werden. Die Erwartungen dürften riesengroß sein. Wenn die Mannschaft punktuell verstärkt wird und gut aus den Startlöchern kommt, ist mit den Fans im Rücken vieles möglich. Aber das zweite Jahr ist immer das schwerste, da muss man auch Rückschläge zugestehen.

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