Fußball-Bundesliga In Hannover will Fortuna Düsseldorf den Sieg gegen Dortmund vergolden

Düsseldorf · Friedhelm Funkel hofft, dass seine Mannschaft auswärts auch einmal so stark und selbstbewusst auftritt wie vor dem eigenen Publikum. In Hannover will die Fortuna Düsseldorf auf alles eine Antwort haben.

Fortunas laufstarker Regisseur Kevin Stöger spielte in der Begegnung mit Borussia Dortmund eine entscheidende Rolle. Auch in Hannover wird Friedhelm Funkel auf ihn wohl kaum verzichten wollen.

Fortunas laufstarker Regisseur Kevin Stöger spielte in der Begegnung mit Borussia Dortmund eine entscheidende Rolle. Auch in Hannover wird Friedhelm Funkel auf ihn wohl kaum verzichten wollen.

Foto: Christof Wolff

Die große Jubelfeier vor der Tribüne mit den eigenen Fans fiel nach dem Überraschungs-Coup gegen Borussia Dortmund relativ kurz und nicht so emotional aus, wie nach anderen Erfolgen, die nicht diese Bedeutung hatten.

„Die Mannschaft ist mit dem Spiel und dem Ergebnis nüchtern umgegangen“, erklärte Friedhelm Funkel. „Sie hat sich natürlich gefreut, und das ist berechtigt.“ Doch der Fokus lag fast unmittelbar danach bei Trainer und Spielern bereits auf dem nächsten Spiel. Am Samstag hat der Aufsteiger die Chance, den Erfolg gegen den Tabellenführer beim Vorletzten in Hannover zu vergolden.

Doch der Favorit in dieser Partie ist der Herbstmeister-Bezwinger beileibe nicht. Denn auswärts haben die Fortunen selten überzeugen können. Nur in Leipzig, Stuttgart und München war das anders. „An dieser Bilanz müssen wir sicherlich arbeiten“, hat Fortunas Cheftrainer erklärt, ohne direkt eine Erklärung für die Fehleranfälligkeit seiner Spieler beispielsweise in Frankfurt, Gladbach oder Bremen präsentieren zu können.

So haben Funkel und sein Trainerteam besonders aufmerksam auf das Spiel der Niedersachsen am Mittwoch in Freiburg geachtet, um sich die richtige Taktik zurechtzulegen. „Hannover hat gezeigt, dass es guten Fußball spielen kann. Die 96er war aggressiv und sehr laufstark“, sagte Funkel. „Die Mannschaft lebt und wird alles daransetzen, gegen uns zu gewinnen.“ Das allerdings kann auch eine Chance für die Fortuna sein, Lücken im Abwehrverbund der Gastgeber mit schnellen Kontern zu finden. Zudem wird die Verunsicherung von Hannover 96 — mit jeder Minute ohne in Führung zu liegen — zunehmen. Fortuna hingegen muss darauf achten, möglichst so fehlerfrei zu spielen wie gegen die Dortmunder und keine Nerven zu zeigen.

Das harte Programm in der Vorbereitung hat sich gelohnt

Das Spiel gegen den BVB hat aber sehr viel Kraft gekostet, und eine solche Leistung ist nicht auf Knopfdruck zu wiederholen. Die Spieler werden sich im letzten Spiel eines sehr erfolgreichen Jahres noch einmal richtig reinhängen und quälen müssen. „Dazu sollte ich die richtigen Entscheidungen treffen, wer wirklich fit genug ist, um den Strapazen einer englischen Woche standzuhalten“, erklärte Funkel, der deshalb auf jeden Fall Veränderungen in der Mannschaft vornehmen wird. „Es werden elf Spieler auf dem Platz stehen, die die läuferischen Anforderungen zu 100 Prozent erfüllen können.“ So hatte es Fortunas Cheftrainer bereits vor Saisonbeginn angekündigt: „Wir müssen körperlich fitter sein als die anderen Mannschaften.“ Die bisher in dieser Saison gezeigten Laufleistungen (Ausnahme ist das Spiel in Nürnberg) bestätigen, dass sich das harte Vorbereitungsprogramm gelohnt hat. Vor allem Kevin Stöger war zuletzt der „Marathon-Mann“ seiner Mannschaft.

„Ich bin jedenfalls froh, dass ich mir so viele Gedanken über die Zusammenstellung des Kaders für das Spiel in Hannover machen muss“, sagte Funkel und lobte damit seine auch in der Spitze ausgeglichene Mannschaft, die es ihm jede Woche schwer macht, die richtigen Personal-Entscheidungen zu treffen. „Wir haben uns in den 18 Pflichtspielen der Saison immer weiter an das Niveau herangekämpft und uns spielerisch gesteigert.“ Deshalb gebe es Härtefälle bei Auswahl des Kaders.

Diskrepanz zwischen Heim- und Auswärtsspielen ist noch zu groß

Ein wenig ratlos ist Funkel nur, was die Diskrepanz der Leistungen seiner Mannschaft gegen Spitzenteams und vermeintlich schwächere Mannschaften angeht. „Wenn ich es wüsste, würde ich es ändern“, sagte er. „Die Mannschaft tritt jedenfalls nicht mit dem Selbstvertrauen auf, wie sie es in der Arena mit der Unterstützung der Fans macht.“ Das sei der nächste Schritt, und Erfolgserlebnisse würden helfen. Dafür muss aber die Stabilität zu erkennen sein, die die Mannschaft vor eigenem Publikum auszeichnet. Die Statistik spricht für ein interessantes Spiel, weil das schwächste Heim- auf das schwächste Auswärtsteam trifft. Und dabei müssen die Hannoveraner auf ihren besten Stürmer, Niclas Füllkrug (Knieverletzung) verzichten.

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