Immer neue Wortmeldungen zur Lage : Fortuna-Vorstand von Funkel genervt
Düsseldorf Der Ex-Trainer äußert sich seit Monaten öffentlich zur Fortuna. Lange schwiegen sein Nachfolger und der Vorstand. Jetzt wurde es ihnen zu bunt.
Böse Zungen könnten behaupten, die Anzahl von Friedhelm Funkels Gastauftritten in diversen Fußball-Talkrunden sowie die Menge seiner seit Ende Januar gegebenen Interviews ist inzwischen ebenso hoch wie die Anzahl seiner Trainerstationen in der 1. und 2. Bundesliga. Denn seit seiner Entlassung bei der Fortuna vor etwas mehr als fünf Monaten wirkt der 66-Jährige medial beinahe omnipräsent. Grundsätzlich spricht natürlich nichts dagegen. Funkel hat Zeit. Und er kennt das Fußballgeschäft nach mehr als 45 Jahren als Aktiver und Übungsleiter so gut wie kaum ein anderer. Doch eine Woche nach dem Abstieg der Fortuna aus der Bundesliga wurde es zwei Verantwortlichen in Rot und Weiß nun zu bunt.
„Ich hatte die — vielleicht naive — Hoffnung, dass sich die Anzahl von Friedhelms Auftritten und öffentlichen Kommentaren mit der Zeit reduzieren würde“, sagte Thomas Röttgermann der „Rheinischen Post“. Klare Worte des Vorstandsvorsitzenden, der seit seinem Amtsantritt in Düsseldorf im April 2019 verbal nicht oft in die Offensive ging. Der 59-Jährige kündigte zudem an, nun das Gespräch mit Funkel suchen zu wollen. Auch Sportvorstand Uwe Klein meldete sich bereits in der „Rheinischen Post“ zu Wort: „Wir haben uns in den vergangenen Tagen schon ein bisschen gewundert. Ich habe Friedhelm immer als fairen und respektvollen Trainer erlebt, und dass er sich zuletzt in der Öffentlichkeit sehr oft über unsere Arbeit geäußert hat, passt überhaupt nicht zu ihm.“
Den Geduldsfaden endgültig zum Reißen gebracht hatten die jüngsten Aussagen des Aufstiegstrainers von 2018. Funkel sprach von einem vermeidbaren Abstieg und erklärte sich bei entsprechenden Voraussetzungen zu einer Rückkehr bereit — nicht als Trainer, aber in einer anderen Form und Funktion.