Helmut Schulte: „Ich habe richtig Bock auf Fortuna“

Helmut Schulte fühlt sich geehrt, Vorstandsmitglied zu sein. In Fortuna-Bettwäsche hat er allerdings nicht geschlafen.

 Helmut Schulte ist stolz, Sportvorstand der Fortuna zu sein.

Helmut Schulte ist stolz, Sportvorstand der Fortuna zu sein.

Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Lange war sein Kommen erwartet worden. Am Tag der Heiligen Drei Könige erschien Helmut Schulte zur offiziellen Vorstellung als neues Vorstandsmitglied von Fortuna Düsseldorf.

Ich weiß, dass ich nicht derjenige bin, der von Anfang an alles richtig machen wird. Seitdem ich im Fußball arbeite, habe ich immer nach guten Lösungen gesucht.

Es ist eine Wahnsinns-Herausforderung und für mich die 100-prozentig richtige Entscheidung, die Aufgabe bei der Fortuna zu übernehmen. Ich möchte einen guten Mittelweg finden, sportlich und menschlich die richtige Basis für die Weiterentwicklung des Vereins zu schaffen. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit und darauf, alle im Verein kennenzulernen.

Es ist das erste Mal, dass ich ein Vorstandsamt übernehme. Deshalb möchte ich mich für das Vertrauen der Clubführung bedanken, dass ich diese Aufgabe mindestens zweieinhalb Jahre machen darf. Es ist eine große Ehre, für einen solchen Traditionsverein mit so einer langen Geschichte arbeiten zu dürfen. Ich weiß nicht, was Wolf Werner geritten hat, mich auszusuchen, aber ich bin ihm natürlich dankbar, weil es mich reizt, sein Nachfolger zu werden und mit der ganzen Fortuna-Familie zusammenzuarbeiten.

Es ist eine komfortable Situation, dass mich mein Vorgänger einarbeiten kann und so für eine geordnete Übergabe sorgt. Das ist in den seltensten Fällen so möglich.

Jeder, der einmal in Wien gelebt hat oder diese Stadt besucht hat, weiß, wie schön diese Metropole ist. Es war für mich eine wichtige Auslandserfahrung, nachdem mein Start dort nicht besonders gut war. Ich habe viel gelernt und das Leben in Wien liebgewonnen. Ich schätze die Kultur der Stadt und hatte mein „eigenes Kaffeehaus“. Mein Ober ist jetzt sehr traurig, dass ich nicht mehr komme. Wohl auch, weil er jetzt keine Freikarten für Spiele von Rapid mehr bekommt. Der österreichische Fußball wird in Deutschland latent unterschätzt. Ich denke, die Nationalmannschaft wird sich für die nächste Europameisterschaft qualifizieren, was aber bei der erhöhten Teilnehmerzahl nicht so ganz schwierig sein wird.

Es ist schön, für einen Deutschen Meister zu arbeiten. Das habe ich in Wien übrigens auch getan. Rapid ist 1941 Deutscher Meister geworden, Fortuna 1933. Fortuna ist in den vergangen Jahren wie Phönix aus der Oberliga-Asche aufgestiegen und soll wieder dahin, wo der Verein hingehört — an die Spitze der 2. Liga oder vielmehr in die Bundesliga. Das ist aller Ehren wert und zeigt, welches Potenzial in diesem Verein steckt. Wir werden versuchen, das weiterzuentwickeln.

Wien ist die lebenswerteste Stadt der Welt, und Düsseldorf ist die lebenswerteste Stadt in Deutschland. Also passt alles. Ich komme ursprünglich aus dem Sauerland, und ich hatte nie die ganz große Beziehung zu Düsseldorf. Aber mein Vater hat hier Weihnachtsbäume verkauft. Mein Patenonkel hat hier gelebt, und seine Kinder stehen schon seit einigen Jahren bei der Fortuna in der Kurve. Ich muss allerdings leider diejenigen enttäuschen, die sich von mir wünschen, dass ich schon mal in Fortuna-Bettwäsche geschlafen habe. Ich habe Bock auf Fortuna und möchte dazu beitragen, den Schatz Fortuna für alle Leute in vollem Glanz erstrahlen zu lassen.

Ich kenne ihn schon mein ganzes Fußballerleben. Seine unaufgeregte Art kommt mir entgegen, und ich habe sie immer geschätzt. Natürlich war ich in die Trainersuche involviert und halte seine Wahl für eine gute Lösung.

Es ist zu billig bei der eigenen Präsentation, die Zielsetzung an irgendwelchen Tabellenplätzen festzumachen. Wir werden uns mit Vorstand und Aufsichtsrat beraten, um eine neue Zielsetzung zu entwickeln. Grundsätzlich gilt, dass wir uns nach dem Abstieg vor einem halben Jahr möglichst schnell maximal positiv stabilisieren.

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