Heidinger und Harnik schießen Fortuna auf Platz 3

Düsseldorf. Die Flamme der Begeisterung ließ sich auch vom Kälteeinbruch am dritten Advent-Wochenende nicht löschen: Nur neun Tage nach der vereinsinternen Zuschauer-Bestmarke gegen Bielefeld stellte Fortuna Düsseldorf am Sonntagnachmittag einen neuen Zweitliga-Rekord auf.

Rund 31000 Zuschauer sahen bei Temperaturen knapp über null Grad in der Arena die vorletzte Fortuna-Begegnung des Jahres, in der die Gastgeber gegen RW Oberhausen mit 2:0 (2:0) gewannen und eine entsprechend feurige Stimmung produzierten.

Norbert Meier hatte vor dem Anpfiff wieder mal unter Beweis gestellt, dass bei ihm jeder seine Chance bekommen kann - oder eben nicht. Statt in Axel Lawarée einen klassischen und erfahrenen Stürmer anstelle des für vier Spiele gesperrten Ranisav Jovanovic zu bringen, lief der offensive Mittelfeldspieler Sebastian Heidinger in vorderster Reihe auf. Zudem spielte "Bamba" Anderson von Beginn an, obwohl er nach seiner Muskelquetschung gerade drei Tage wieder im Mannschaftstraining war.

Wie erwartet spielte Stephan Sieger vor der Abwehr für den Gelb-gesperrten Claus Costa, der sich als Co-Kommentator einer lokalen Radiostation betätigte. Er habe sich "schon vorher einige Fußball-Phrasen zurechtgelegt", sagte der Mittelfeldspieler.

In der ersten Hälfte sah er zwei um Spiel- und taktische Kontrolle bemühte Mannschaften, von denen die Oberhausener durch Mike Terranovas Direktabnahme aus zwölf Metern die erste nennenswerte Torchance hatten (12.) - Fortuna-Torwart Michael Ratajczak hatte damit allerdings keine Mühe.

Den Fortunen war vor der Rekordkulisse deutlich anzumerken, dass sie alles tun wollten, um den möglichen Sprung auf den dritten (Aufstiegs-)Platz zu schaffen. Und nach rund 27 Minuten wurde der Aufwand ebenso belohnt wie Meiers Mut: Heidinger sprintete hinter einem eigentlich zu langen Steilpass her, RWO-Torwart Sören Pirson ließ die eigentlich einfach zu packende Kugel im Strafraum-Eck aus den Fingern rutschen, und Heidinger traf im Fallen und aus der Drehung zum 1:0 (27.).

Sieben Minuten später war Heidinger wieder mitten drin, köpfte eine Flanke von Patrick Zoundi an den Pfosten, Harnik machte den "Abstauber" und traf zum 2:0 (34.). Die Stimmung kochte fast über, als Oberhausens Trainer Jürgen Luginger kurz darauf von Schiedsrichter Marco Fritz auf die Tribüne verwiesen wurde. Im Angesicht der fünften Niederlage in Folge lagen die Nerven auf Seiten der Gäste offenbar blank.

Nach dem Wechsel hätten Harnik und Heidinger früh nachlegen können, verpassten aber jeweils in aussichtsreicher Position. Ansonsten bot sich das aus der ersten Hälfte gewohnte Bild: Oberhausen spielte wie gehemmt, konnte die eigenen rund 3000 Fans kaum mit spielerischen Darbietungen erwärmen. Auf der anderen Seite kontrollierten die Fortunen das Spielfeld. Vielleicht hätten sie noch etwas energischer auf die endgültige Entscheidung aus sein sollen, manche Angriffssituation wurde etwas fahrig durchgezogen. Doch die RWO-Akteure verhielten sich so wenig ambitioniert, dass der Sieg kaum mehr in Gefahr geriet.

Da Bielefeld gegen Berlin nur einen Punkt holte, ist Fortuna auf den dritten Platz vorgerückt.

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