Harnik macht Fortuna froh

Der Österreicher sorgt mit zwei Toren für den Sieg des Aufsteigers über Cottbus. Trainer Norbert Meier macht alles richtig.

Düsseldorf. Eine kleine Überraschung war es schon, dass Johannes van den Bergh am Freitagabend beim 2:1 gegen Cottbus von Beginn an auflief. "Das war eher untypisch", sagte der zuvor drei Wochen verletzte Van den Bergh, der am Samstag 23 Jahre alt wird.

Ein prima Geschenk also für den Zweitliga-Fußballer. Denn es gehört nicht zur Gewohnheit von Trainer Norbert Meier, gerade genesene Fußballer von Beginn an zu bringen. In solchen Fragen hat der 51-Jährige so seine Prinzipien. Doch die Linksverteidiger-Position ist beim Düsseldorfer Zweitligisten eben etwas Besonderes angesichts der Ausfälle.

Somit hatte Meier die Startformation vom Spiel beim FC St. Pauli (1:2) nur auf einer Position verändert (Van den Bergh für Hamza Cakir), weil er den gerade von der "Schweinegrippe" genesenen "Bamba" Anderson ebenfalls entgegen seiner üblichen Vorgehensweise auflaufen ließ. Doch damit war es nach 24 Minuten schon wieder vorbei: Mit muskulären Problemen im rechten Oberschenkel musste der Brasilianer raus und sich am Freitag einer Kernspintomographie unterziehen.

Wieder Gelegenheit für einen Meier’schen Prinzipien-Bruch: Nicht etwa Robert Palikuca als gelernter Innenverteidiger kam herein. Sondern Stephan Sieger wurde eingewechselt, Claus Costa rückte aus dem defensiven Mittelfeld in die Innenverteidigung.

Es mag an jenen personellen Engpässen gelegen haben, dass sich das Spiel lange als äußerst zäh präsentierte. Von Beginn an beherrschten die daheim noch ungeschlagenen Gastgeber die Begegnung, kamen auch manches Mal zu ihren Möglichkeiten, allerdings fehlte die echte Gefährlichkeit. So konnte keiner der rund 20 100 Zuschauer in der Arena wirklich mit Gewissheit sagen, dass ein Treffer in der Luft lag.

Überraschend daher das 0:1 der vor Ungefährlichkeit strotzenden Lausitzer: Fortunas Christian Weber wollte zu Torwart Michael Ratajczak zurückköpfen, traf aber Emil Jula, der somit frei vor dem Tor zum erfolgreichen Torschuss kam (57.).

"Das war ein dummer Aussetzer, aber vielleicht für uns alle ein Weckruf zur rechten Zeit", sagte Weber. Tatsächlich gelang wenige Minuten später der Ausgleich durch Martin Harnik auf Vorlage des eingewechselten Patrick Zoundi.

Und als Zoundi verletzt auf dem Boden lag, bestraften die Fortunen die Unfairness der Gäste, die den Ball partout nicht ins Aus spielen wollten. Lambertz eroberte den Ball und trieb ihn über den halben Platz bis er 2:1-Schütze Harnik bedienen konnte. "Beide Stürmer haben das Spiel schön breit gemacht, da hatte ich alle Optionen", sagte Lambertz.

Letztlich hatte Meier mit seinen personellen Wechseln also alles richtig gemacht, der Erfolg sprach für sich. Und auch Johannes van den Bergh wirkte nach dem Ausgleich wie aufgedreht, brachte ein ums andere Mal offensive Gefahr über den linken Flügel und half mit, dass die Düsseldorfer nun entspannt bei 1860 München antreten können.

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