Giefer, der Gigant der Hinrunde

Für Fortuna war der „Riese“ der Rückhalt und sorgte mit vielen großartigen Leistungen dafür, dass sein Club gut dasteht.

Düsseldorf. Wolf Werner war sich im Juni ganz sicher, einen dicken Fisch an Land gezogen zu haben. Aber dass Fabian Giefer zu einem so kapitalen Hecht(er) heranwachsen würde, damit hätte auch Fortunas Manager nicht gerechnet. Sieben Liga- und zwei Pokalspiele überstand der 22 Jahre alte Torhüter des Bundesliga-Aufsteigers ohne ein Gegentor, sorgte sogar mit seiner Mannschaft für einen Startrekord. Der Fortuna gelangen als Aufsteiger fünf Spiele in Folge, ohne dass Giefer einen Ball aus dem eigenen Netz holen musste. Für unsere Zeitung ist Giefer nicht nur deshalb Fortunas bester Spieler der Hinrunde.

Sieben Mal wurde der Ex-Leverkusener von unserer Redaktion zum Spieler des Tages ausgezeichnet. Doch damit nicht genug. Fabian Giefer wurde in den Kader der U 21 Nationalmannschaft berufen und saß zumindest am 14. November bereits im Bochumer Ruhrstadion auf der Bank, als die deutschen Talente 1:1 gegen die Türkei gespielt haben.

Talent genug hat Giefer in jedem Fall. Selbst der FC Bayern war auf den damaligen Ersatztorhüter von Bayer Leverkusen aufmerksam geworden. Nur als zweiter Mann hinter Manuel Neuer auf seine Chance zu warten, war sich Fabian Giefer trotz der ehrenvollen Anfrage des Rekordmeisters in Person von Trainer Jupp Heynckes aber zu schade. „Ich will spielen und zwar so oft wie möglich“, sagte Giefer damals und entscheid sich für den Aufsteiger, bei dem er Arbeit im Übermaß erwarten durfte.

Obwohl in Österreichs Nationaltorhüter Robert Almer eigentlich die neue Nummer 1 bei der Fortuna für die Bundesliga faktisch schon feststand, nahm Giefer den Konkurrenzkampf auf. Von den möglichen 1830 Pflichtspiel-Minuten (inklusive Pokal mit der Verlängerung gegen M’gladbach) stand er 1819 Minuten zwischen den Pfosten der Fortuna und war damit der Spieler seiner Mannschaft, der sich am längsten auf dem Platz befand. Ausgerechnet durch eine Verletzung am Kiefer musste Giefer nur in Stuttgart die letzten elf Minuten zuschauen.

Im Spiel eins gegen eins ist Fabian Giefer kaum zu bezwingen, und nur zweimal — innerhalb von acht Tagen — fehlte die sonst so perfekte Abstimmung mit seiner Abwehr. Gegen die Bayern kassierte er die meisten Gegentore eines Heimvereins in der gesamten Hinrunde. Mandzukic, Müller & Co. gelangen fünf Tore gegen Giefer. Ähnlich erfolgreich war nur noch Wolfsburg mit dem 4:1 eine Woche später in der Arena.

Wie wichtig Giefer ist, zeigte sich auch gegen Hannover im letzten Heimspiel, als er mehrfach gegen die starken Stürmer der Niedersachsen rettete und die Basis für den 2:1-Erfolg legte.

Ohne Prophet zu sein, dürften sich Giefers Leistungen in der Liga längst herumgesprochen haben. Gerüchte, dass der FC Schalke ernsthaft überlegt, Fortunas Torhüter Avancen zu machen, erscheinen zwar noch etwas früh, da Giefer einen Vertrag bis 2014 hat. Trotzdem wird sich Wolf Werner in der Rückrunde darum bemühen, den Vertrag mit seiner Nummer 1 vorzeitig zu verlängern. Und Giefer weiß inzwischen, was er an der Fortuna und den Fans in Düsseldorf hat.

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