Geschafft! Fortuna Düsseldorf spielt in der Relegation gegen Berlin

Ein 2:2 gegen den MSV Duisburg reicht der Fortuna, um Platz 3 in der Tabelle zu verteidigen, weil Paderborn mit 0:5 bei St. Pauli verloren hat. Am 10. und 15. Mai geht es jetzt gegen Hertha BSC um den Aufstieg in die Bundesliga.

Düsseldorf. Alles in der eigenen Hand, die Arena mit den offiziell zugelassenen 51000 Zuschauern ausverkauft — die Ausgangslage für ein spannendes und erfolgreiches Saisonfinale der Fortuna in der 2. Fußball-Bundesliga war glänzend. Nach einer turbulenten ersten Hälfte gegen den MSV Duisburg mit vier Toren und einem Platzverweis sowie einem deutlich ruhigeren zweiten Durchgang war durch das 2:2 (2:2) am Ende der dritte Platz verteidigt und die Teilnahme an den Relegationsspielen gegen Hertha BSC Berlin gesichert (10. und 15. Mai) - trotz und dank des 5:0 des FC St. Pauli gegen den SC Paderborn.

In der Startaufstellung hatte Fortuna-Trainer Norbert Meier darauf verzichtet, die zuletzt angeschlagenen Jens Langeneke und Maximilian Beister einzusetzen, obwohl beide beim Abschlusstraining voll mitgezogen hatten. Stattdessen rückte Sascha Dum als Linksverteidiger ins Team, ersetzte Christian Weber in der Abwehrreihe — somit hatte es gegenüber dem Spiel Fürth (1:1) nur eine Veränderung gegeben. Für Assani Lukimya dürfte es derweil das leichteste Spiel der Saison gewesen sein, hat sich doch durch den Abstieg des 1. FC Köln sein bereits verkündeter Wechsel in die Domstadt zerschlagen. Er werde auch noch mit der Fortuna sprechen, hatte der Innenverteidiger über seine Zukunftsplanung durchblicken lassen.

Dagegen dürfte der in der Winterpause ausgeliehene Adam Matuschyk wohl mit den Kölnern in der 2. Liga antreten. Nachdem die zuvor sogar angekündigten Feuerwerkskörper im Duisburger Fanblock zum Anpfiff verglüht und der Rauch abgezogen war, entwickelte sich die zu erwartende kämpferische Auseinandersetzung.

Die Düsseldorfer, in Gedenken an den verstorbenen Ex-Präsidenten Karl-Heinz Meyer mit schwarzem Trauerflor angetreten, sahen sich gleich in den ersten Minuten engagierten Gästen gegenüber. Unterstützt von rund 7000 MSV-Fans machten die Duisburger zu Beginn das Spiel, schlugen aus ihrer Feldüberlegenheit sofort Kapital: Daniel Brosinski hebelte mit einem Diagonalpass auf Maurice Exslager die Innenverteidigung aus, und der Duisburger Stürmer traf freistehend zum 1:0 (8.). Die Gastgeber waren bis dahin nur durch herausgeschlagene Bälle und reichlich kämpferischem Einsatz aufgefallen.

Die Fortuna meldete sich mit einem sehenswerten Fernschuss durch Adam Bodzek aus 20 Metern (13.) erstmals im offensiven Geschehen des Nachmittags, der sehr knapp am Pfosten vorbeiging. Das war das Signal für mehr Aggressivität, und die zahlte sich sofort aus: Tobias Levels leitete den Angriff über die rechte Seite ein, nach Flanke von Thomas Bröker flog Oliver Fink in der Mitte in den Ball und traf zum Ausgleich (18.). Nur wenige Minuten später kochte die Stimmung über, als Assani Lukimya nach einer verunglückten Freistoß-Variante zum 2:1 (21.) traf und den Doppelschlag damit perfekt machte. Weil Schiedsrichter Knut Kircher noch vor dem Wiederanpfiff den Duisburger Maurice Exslager des Feldes verwies (Gelb-Rot), schien sich das Derby komplett gedreht zu haben.

Doch weit gefehlt: Als sich die Aufregung gerade zu legen schien, erzielte der MSV seinerseits den Ausgleich zum 2:2 (27.) — bei Jürgen Gjasulas 25-m-Freistoß streckte sich Fortuna-Torwart Michael Ratajczak vergeblich, da der Ball von der Mauer unglücklich abgefälscht worden war. Schiedsrichter Knut Kircher hatte jedenfalls alle Mühe, um die aufgeheizte Atmosphäre halbwegs im Griff zu behalten. Wenigstens nahmen die Fortunen endlich am Spiel teil, nachdem die Duisburger lange Zeit so aufgetreten waren, als wenn sie das Team mit der Chance auf den Aufstieg sind. Dass die Gastgeber in Überzahl spielten, war indes bis zur Pause kaum festzustellen.

Nach dem Seitenwechsel war insgesamt etwas Ruhe auf dem Rasen eingekehrt. Die Fortuna bemühte sich um Spielkontrolle, erarbeitete sich langsam ein spielerisches Übergewicht und drängte die Duisburger hinten rein. Nach einer knappen Stunde hatte es fast etwas wie von einem Handballspiel, bei dem sich das Geschehen nur an den Strafräumen abspielt. Allerdings gab es wenig brisante Szenen zu sehen wie den Weitschuss von Thomas Bröker, den MSV-Torwart Felix Wiedwald gerade so über die Latte lenkte (70.). Nach der anschließenden Ecke kam Oliver Fink frei zum Schuss, schoss die Volleyabnahme aber über die Latte.

Die Duisburger, für die es in der Tabelle um nicht mehr viel ging, kamen über gelegentliche Angriffe zur Entlastung nicht mehr hinaus, blieben aber dabei gefährlich. So wie durch Brosinski, der frei vor Ratajczak auftauchte, den Fortuna-Torwart mit einem schwachen Schüsschen nicht vor große Probleme stellte (75.). Mehr hatten die Gäste nicht zu bieten, weshalb die Fortunen das Spiel mit zwar zittrigen Beinen, aber letztlich doch ohne weitere Rückschläge zu Ende brachten.

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