Geht der Kapitän von Bord?

Marcus Feinbier wurde nicht verabschiedet, hat aber auch keinen neuen Vertrag. Am Donnerstag fällt die Entscheidung.

<strong>Düsseldorf. Gestern gegen Mittag erreichten Fortuna Düsseldorf die ersten Nachrichten von der Ferien- und Fußballer-Ausspann-Insel Mallorca. Die Mannschaftsfahrt der Regionalliga-Kicker muss dem Vernehmen nach einen feucht-fröhlichen Anfang genommen haben. Marcus Feinbier ist nicht dabei. Der Kapitän macht sich Gedanken. Er hat weder ein Abschiedsgeschenk (Fortuna-Uhr) bekommen, noch eine feste Zusage, dass es für ihn bei der Fortuna weitergeht. "Am Donnerstag steht das entscheidende Gespräch mit Wolf Werner an", sagt Feinbier. "Eigentlich hatte ich mich mit Peter Frymuth vor zwei, drei Monaten mehr oder wenig geeinigt. Der Vorstandssprecher wollte nur abwarten, bis Wolf Werner im Amt ist." Doch auch der neue Geschäftsführer Sport vertröstete Feinbier zunächst. Er sollte warten, bis der Klassenerhalt in trockenen Tüchern sei. "Ich warte jetzt ab, denke aber, dass sich der Verein keine großen Experimente erlauben kann, wenn man sich zumindest für die eingleisige 3. Liga qualifizieren will." Feinbier, der durchblicken ließ, dass er Anfragen von zwei anderen Vereinen habe, will bleiben. Uneingeschränktes Vertrauen des Vereins sieht sicher anders aus. Auch Jörg Albertz zählte bislang nicht zu den Spielern, die auf der Liste der Verabschiedeten stehen. Obwohl er bereits angekündigt hatte, mit dem Spiel gegen die Gladbacher Reserve seine Profikarriere zu beenden, muss das nicht gleichzeitig das Ende seiner Karriere bei Fortuna Düsseldorf sein. Die von ihm angedeutete Lösung als Manager-Lehrling und Stand-By-Spieler wäre sicherlich für den Verein auch eine wirtschaftliche Frage. Denn mit "Planstellen" kann die Fortuna nicht so einfach um sich werfen. Wolf Werner ließ auch diese Frage bislang noch unbeantwortet.

Erdal Eraslan bekommt doch noch einen Einjahresvertrag

Eine Überraschung ist der Verbleib von Erdal Eraslan bei der Fortuna. Sein Abschied war eigentlich schon beschlossene Sache. Nach seiner Knieverletzung, die der 29-jährige Verteidiger im Spiel gegen die Reserve des Hamburger SV (3:2) erlitten hatte, haben sich seine Kontakte zu anderen Vereinen zerschlagen. "Er hat sich korrekt verhalten, sich immer in den Dienst der Mannschaft gestellt und in Ruhe auf seine Chance gewartet", sagt Trainer Uwe Weidemann, der sich für Eraslan eingesetzt hat. Ein Jahresvertrag (mit Ausstiegsoption) wurde ausgehandelt. So weit ist der Verein mit Kenneth Kronholm scheinbar noch nicht. Der Torwart, der zu Beginn der Rückrunde den Vorzug vor Patrick Deuß erhalten hatte, könnte sich durchaus vorstellen, weiterhin für die Fortuna zu spielen, obwohl diese in Michael Melka einen neuen Anwärter auf die Nummer 1 verpflichtet hat. Jedenfalls klangen die Namen der Kronholm-Interessenten von der britischen Insel (Newcastle United, Coventry City) mehr wie taktische Manöver seiner Berater. Wechselbörse bei der Fortuna

Denis Wolf hat offensichtlich bereits einen neuen Verein gefunden. Der Offensivspieler, der gerne bei der Fortuna geblieben wäre, soll bereits mit Rot-Weiß Erfurt einig sein.

Tim Kruse ist ebenfalls schon fündig geworden. Der Defensivspieler sieht seine Zukunft mehr im Mittelfeld und hat wohl die Zusage, dass er bei Regionalliga-Aufsteiger Rot-Weiß Oberhausen auch spielen darf.

Giuseppe Canale ist sich mit dem VfB Lübeck schon länger einig. Er kündigte an, dass er auf jeden Fall bei einer Rückkehr mit seiner neuen Mannschaft gegen die Fortuna ein Tor schießen wird. Allerdings möchte er nicht gegen Ex-Kollege Hamza Cakir spielen.

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