Fortuna Düsseldorf Fortunas Wunschstürmer ist da

Düsseldorf · Es ist vollbracht: Dawid Kownacki verstärkt Fortunas Offensive. Der Transfer des Polen verzögerte sich wegen der Verhandlungen um die Kaufoption.

 Fortuna Düsseldorf hat Dawid Kownacki verpflichtet, nach der Unterschrift stellte sich der 21-jährige Pole mit Sportvorstand Lutz Pfannenstiel zum Foto auf.

Fortuna Düsseldorf hat Dawid Kownacki verpflichtet, nach der Unterschrift stellte sich der 21-jährige Pole mit Sportvorstand Lutz Pfannenstiel zum Foto auf.

Foto: F95

Die Fortuna hat den Last-Minute-Transfer geschafft und Stürmer Dawid Kownacki verpflichtet. Der 21 Jahre alte Pole kommt auf Leihbasis vom italienischen Erstligisten Sampdoria Genua an den Rhein.

„Das habe ich mir so gewünscht“, sagte Düsseldorfs Cheftrainer Friedhelm Funkel am Donnerstagmittag. „Ich bin sehr froh, dass alles geklappt hat. Die Fortuna hat mich schon sehr früh kontaktiert und sich intensiv um mich bemüht. Daher wollte ich unbedingt nach Düsseldorf wechseln. Jetzt möchte ich helfen, dass wir den Klassenerhalt in der Bundesliga erreichen“, erklärte Kownacki selbst. Zuvor war das wochenlange Hin und Her zwischen Sampdoria Genua und dem Bundesliga-Aufsteiger geendet.

Genua wollte angeblich hohe Kaufoption festschreiben

Am Morgen hatte der 21-Jährige erfolgreich den Medizincheck hinter sich gebracht. Doch damit war noch nicht alles perfekt. Die Italiener wollten angeblich eine Kaufoption über zehn Millionen Euro festschreiben. Darauf wollte die Fortuna aber nicht eingehen. Ob man sich dann, wie durchgesickert ist, bei fünf Millionen Euro einigte, die für den Polen im Falle einer Weiterverpflichtung fällig wären, wollte keine der beiden Parteien bestätigen.

Der polnische U 21-Nationalspieler und sein Berater hatten bereits seit Wochen auf einen Wechsel gedrängt, bevorzugt nach Düsseldorf, obwohl auch andere Klubs interessiert waren. Doch die Verhandlungen verzögerten sich immer weiter, weil Genua den Spieler offensichtlich unbedingt abgeben, aber dafür eine entsprechend hohe Ausleihgebühr (plus Kaufoption) erzielen wollte. Die „Rheinische Post“ berichtete sogar von einer „Kaufpflicht-Klausel“, die die Italiener verlangt haben sollen.

Laut Kownacki investiert die Fortuna viel Geld in ihn

Kownacki selbst verlor dieser Tage bereits die Geduld und äußerte sich gegenüber dem Portal „sport.se.pl“ eindeutig in Richtung der Genuesen: „Ich habe es satt! Ich habe genug von Sampdorias Verhalten! Ich bin immer mehr verärgert, weil die Zeit vergeht, und ich weiß immer noch nicht, wie meine Zukunft aussehen wird. Ich möchte nicht hier bleiben, ich möchte gehen.“

Am liebsten zur Fortuna. Denn: „Die Deutschen zeigten, dass sie sich wirklich für mich interessieren. Sie haben einen Entwicklungsplan vorgelegt, sie haben einfach an mich geglaubt, und das habe ich kürzlich bei Sampdoria vermisst. Außerdem ist Fortuna bereit für gigantische finanzielle Anstrengungen, um mich von Sampdoria zu kaufen“, sagte Kownacki. Die Fortuna sei zwar „kein reicher Klub“, wolle aber „eine Ausnahme machen und viel für mich ausgeben“. Viel zumindest für Fortuna-Verhältnisse.

Dafür bekommt der Verein ein Talent, das vergangenes Jahr sechs Mal für Sampdoria traf, zuletzt saß Kownacki zwar meist auf der Bank, traf aber noch regelmäßig für die polnische U 21. In den elf Qualifikationsspielen für die U 21-EM erzielte er elf Tore. Auch für die „richtige“ Nationalmannschaft spielte und traf Kownacki bereits.

Funkel erkundigte sich bei Polens Nationaltrainer

Friedhelm Funkel ist entsprechend angetan von Kownacki. Ein „guter Spieler mit Potenzial“ sehe er in ihm. Am Rande des Testspiels gegen den FC Emmen während des Trainingslagers in Spanien habe der 65-Jährige lange mit Polens Nationaltrainer über Kownacki gesprochen und „viel Positives“ erfahren. Das habe die Fortuna überzeugt, noch intensiver in die Verhandlungen einzusteigen.

„Nach diesem Transfer kann man von unserer Seite sagen, dass die Wintertransferphase nicht nur gut, sondern super funktioniert hat“, sagte Funkel. „Wir hatten auch vorher eine super Mannschaft, der ich den Klassenerhalt absolut zugetraut habe.“ Er schränkte aber ein: „Die Neuen müssen sich aber erstmal gehen die Alten durchsetzen.“

Gesprochen hat der Trainer mit dem „Neuen“ zwar noch nicht, aber das sei kein Problem. Mit Benito Raman hätte er sich vor dessen Verpflichtung auch nicht unterhalten. „Ich kenne Dawid und weiß, dass er ein schneller Mann und ein guter Spieler ist. Er ist schnell und durchsetzungsfähig“, sagte Funkel. „Ob er seine Qualitäten in der Bundesliga abrufen kann, wird man noch abwarten müssen.“ Ob die Verpflichtung die Chance auf den Klassenerhalt verbessert, sei ebenso ungewiss, „allerdings wird der Konkurrenzkampf in der Mannschaft deutlich größer.“

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