Fortuna Düsseldorf Was sich Friedhelm Funkel zum 66. Geburtstag wünscht

Düsseldorf · Am Dienstag wurde Friedhelm Funkel 66 Jahre alt. Da blickte der Fortuna-Trainer nicht nur zurück, er erzählte auch, welche Wünsche er noch hat. Ob die alle erfüllt werden, steht auf einem anderen Blatt.

Trotz der momentanen Flaute erlebt Friedhelm Funkel bei der Fortuna eine „fantastische Zeit“.

Trotz der momentanen Flaute erlebt Friedhelm Funkel bei der Fortuna eine „fantastische Zeit“.

Foto: Wolff/CHRISTOF WOLFF

Natürlich hat Friedhelm Funkel am Dienstagmorgen den alten Klassiker von Udo Jürgens zitiert. Es gibt schließlich nur einen Tag im Leben, an dem man ihn voller Überzeugung bringen kann. „Mit 66 Jahren fängt das Leben an“, sagte Funkel am Rande des Trainingsplatzes an der Arena — just am Morgen seines 66. Geburtstags. Feiern stand dennoch nicht wirklich auf dem Programm. Der Alltag in den Niederungen der Fußball-Bundesliga ist wichtiger. „Training, Besprechungen, ich bin bis sechs Uhr heute hier“, erzählte der Fortuna-Trainer, erst für den Abend war er mit „meiner Frau und wenigen Freunden“ zum Essen verabredet.

So ein Geburtstag ist ja immer auch ein Moment des Innehaltens, der Rückschau. Und das tat Friedhelm Funkel am Dienstag blendend gelaunt. Das Leben hat es eben gut mit ihm gemeint. Gesundheitlich, privat, beruflich. Seit mehr als vier Jahrzehnten findet dieses Leben vor allem in der Bundesliga statt, die ohne ihn kaum noch denkbar scheint. Der Profisport hat ihm nicht nur finanzielle Sicherheit gebracht, er hat ihm auch unvergessliche Momente beschert. Als Spieler vor allem mit Bayer Uerdingen, als Trainer nicht zuletzt in Düsseldorf. Trotz der momentanen Flaute — nur zwei Punkte aus den jüngsten vier Spielen — habe er eine „fantastische Zeit“ bei der Fortuna.

Am Samstag kommt das Spitzenteam aus Leipzig

Im März ist er schon vier Jahre da. Und auch wenn er bereits einige Höhepunkte unweit seiner Neusser Heimat erlebte — Aufstieg, souveräner Klassenerhalt, Siege gegen Mönchengladbach, Köln, Dortmund, Schalke, das 3:3 bei den Bayern — hat er noch einen sportlichen Traum: „Ich möchte Pokalsieger werden“, sagte Funkel, ohne auch nur den Anschein zu erwecken, das für vermessen zu halten. Bis Berlin ist es natürlich noch ein weiter Weg, aber ins Achtelfinale Anfang Februar gegen den Drittligisten aus Kaiserslautern hat er es ja schon mal geschafft.

Deutlich wichtiger ist aber das Tagesgeschäft. Das beschert Funkel und der Fortuna am Samstagabend (18.30 Uhr/Arena) den vielleicht unangenehmsten Gegner: den Tabellenzweiten RB Leipzig. Kein Team, auf das man sich freut, wenn man gerade ein 0:5 in Dortmund verarbeiten muss. Erst recht nicht, wenn man dadurch auf Tabellenplatz 16 abgestürzt ist.

In Dortmund schmerzlich vermisst wurde Kaan Ayhan, der gelbgesperrt fehlte. Gegen die Leipziger Offensivwucht (39 Tore in 14 Spielen) soll Ayhan die Abwehr besser zusammenhalten, als es die Kollegen beim BVB taten. Auch seine Qualitäten im Spielaufbau sind gegen die aggressiv anlaufenden Sachsen gefragt. Doch Ayhans Einsatz ist ungewiss.

Kaan Ayhan bricht das Training tun

Am Dienstag musste der 25-Jährige das Training abbrechen. „Er hat einen Schlag vor das Knie bekommen. Beim Strecken des Beines hat er Probleme gehabt, und bevor das noch schlimmer wird, habe ich gesagt: Geh lieber rein“, erzählte Funkel, der von einer „reinen Vorsichtsmaßnahme“ sprach. Und hoffte, dass es nichts Schlimmeres ist. Sonst dürfte es noch schwieriger werden, die Klasse zu halten. Und einen Abstieg kann Funkel nun gar nicht gebrauchen auf dem Weg zu seinem großen Ziel, „die Fortuna mittelfristig in der Bundesliga zu etablieren“.

Sollte das einmal geschafft sein, kann er sich zufrieden zur Ruhe setzen. Und anderen Lebensträumen nachgehen. „Ich möchte ein bisschen was von der Welt sehen.“ Als Bundesligatrainer ginge das ja nicht, aber in ein paar Jahren wolle er „mit dem Wohnmobil sechs oder acht Wochen durch Neuseeland oder durch Kanada fahren, oder mit dem Schiff durch die Antarktis“. Fit genug sei er, auch wenn er sich wieder mehr bewegen müsse. „Ich war faul und bequem.“ Das soll nächstes Jahr anders sein. Sein Leben hat ja gerade erst angefangen.

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