Fortuna Düsseldorf Fünf Gründe für Fortunas guten Start

Keine Niederlage in den ersten vier Pflichtspielen der Saison — das gelang zuletzt 2012/13 in der Bundesliga.

Fortuna Düsseldorf: Fünf Gründe für Fortunas guten Start
Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Erstmals seit dem Bundesliga-Jahr 2012/13 ist es der Fortuna gelungen, ohne Niederlage durch die ersten vier Pflichtspiele einer Saison zu kommen. Dem 2:2 zum Auftakt beim SV Sandhausen folgten ein 1:0 gegen den VfB Stuttgart, der 3:0-Erfolg in der ersten DFB-Pokalrunde bei Hansa Rostock sowie das torlose Unentschieden am vergangenen Montag beim 1. FC Kaiserslautern. Vor vier Jahren fuhr die Fortuna ebenfalls fünf Zähler ein und blieb dabei — wie auch im Pokalspiel — ohne Gegentreffer. Die WZ zeigt fünf Gründe auf, warum die Rot-Weißen den besten Saisonstart seit 2012 hingelegt haben.

Abgesehen von der ersten Viertelstunde in Sandhausen, als die Düsseldorfer gleich zwei Tore kassierten, tritt die Viererkette stabil auf. Die Außen Julian Schauerte und Lukas Schmitz finden die richtige Mischung zwischen Erfüllung ihrer Defensiv-Aufgaben und offensiven Vorstößen. Durch die Verpflichtung von Kaan Ayhan (Schalke 04) hat die Fortuna in der Innenverteidigung eine zusätzliche Option zum (noch) unerfahrenen Robin Bormuth und Kevin Akpoguma, wenn Alexander Madlung mit seinen Rückenproblemen ausfallen sollte. Darüber hinaus erweist sich Torhüter Michael Rensing, der mittlerweile seit 348 Minuten ohne Gegentor ist, wieder einmal als sicherer Rückhalt.

Die Fortuna soll die letzte Trainerstation des 62-Jährigen sein, derzeit erweckt Funkel aber den Eindruck, noch lange nicht ans Aufhören zu denken. Der gebürtige Neusser hat Spaß an der Aufgabe auf der anderen Rheinseite, zudem ist ihm gemeinsam mit Co-Trainer Peter Hermann das gelungen, was seine Vorgänger Marco Kurz und Frank Kramer nicht geschafft haben: Den erfahrenen Spielern wie Adam Bodzek oder Oliver Fink den Glauben in ihre Stärken zurückgeben und die jungen Profis wie Jerome Kiesewetter oder Emmanuel Iyoha in der richtigen Art und Weise an das Geschäft Profifußball heranzuführen.

Robert Schäfer macht als Vorstandsvorsitzender einen guten Job und ist bei der Fortuna längst richtig angekommen. Die Verpflichtung von Erich Rutemöller als Sportdirektor und die Rückholaktionen von Uwe Klein und Goran Vucic (Scouting) haben für eine deutliche Professionalisierung gesorgt und vielen Anhängern des Clubs zwei Identifikationsfiguren abseits des Spielfeldes zurückgebracht. Niemand aus der Führungscrew, sei es Vorstand oder Aufsichtsrat, erwartet von der Mannschaft etwas, was sie nicht zu leisten imstande ist. Das war in den Jahren zuvor oft anders.

Finanziell ist die Fortuna nach wie vor nicht auf Rosen gebettet. Doch fehlendes Geld für große Transfers war (nach Angaben der Vereinsführung) nicht der Grund dafür, den Kader im Sommer mit jungen und günstigen Spielern zu verändern. Die Kombination aus erfahrenen und jungen Profis funktioniert bislang gut. In der Vorbereitung betonten alle immer wieder, dass die Chemie im Kader stimme — die ersten Pflichtspiele belegen dies. Entscheidend wird sein, wie das Team mit Rückschlägen umgeht, denn die wird es in der Saison zweifellos geben.

Die Leidensfähigkeit, die Fortuna-Anhänger generell seit Jahr und Tag mitbringen müssen, wurde seit dem Bundesliga-Jahr enorm auf die Probe gestellt. Doch nun gehen die Fans den eingeschlagenen Weg (bislang) bedingungslos mit. In Sandhausen ließen sie das Team auch nach dem frühen 0:2-Rückstand nicht fallen. Gegen Stuttgart trieben sie die Fortuna in der Arena über 90 Minuten an. Friedhelm Funkel lässt bereits seit seinem Amtsantritt Mitte März keine Gelegenheit aus, um die Zuschauer, ob auswärts oder daheim, zu loben. Der Rückhalt von den Rängen gibt der Mannschaft entscheidenden Schwung, den es in dieser Form lange nicht mehr so gab.

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