Früher Jubel und späte Tore

Trainer Norbert Meier kritisiert, dass sich die Spieler bereits zur Pause zu sicher waren.

Düsseldorf. Kaum steht Robert Almer im Tor der Fortuna, schon klappt es mit dem Auswärtssieg. Bei diesem nicht ganz ernst gemeinten Analyse-Ansatz muss der Österreicher selbst schmunzeln. „Am Ende war es einfach wichtig, dass wir die drei Punkte noch mitgenommen haben“, sagt der 27-Jährige, der den Rot-gesperrten Michael Ratajczak in Aue und am kommenden Samstag im Heimspiel gegen Cottbus vertritt.

Bei seiner Pflichtspiel-Premiere für die Fortuna schaute er erst eine Hälfte lang in die malerisch untergehende Sonne über den dicht bewaldeten Hügeln des Erzgebirges. Ein paar Flanken abgefangen, ein paar hohe Bälle, „ansonsten hatte ich nicht viel zu tun“. Das sollte sich aber schlagartig ändern, schon zum Ende der ersten Hälfte habe sein Team „das Spielen eingestellt“. Auch Trainer Norbert Meier nahm die Tendenzen wahr: „Wir haben die erste Hälfte beherrscht, die Spieler haben sich schon siegesgewiss auf dem Weg in die Kabine abgeklatscht.“

Zu früh gefreut: Aue kam mit viel Engagement aus der Kabine und zeigte den Gästen, was noch zur Spitzenmannschaft fehlt. Als solche hätte sie vielleicht die Entscheidung schon vor der Pause gegen einen erschreckend schwachen Gegner besorgt, Chancen waren schließlich genug da. Aber dann traf Aue durch Ronny König, „und dann wurde es richtig hektisch“, sagte Schlussmann Almer, der in der Folge selbst entscheidend mithalf, dass sich das Blatt nicht komplett wendete.

An den Gegentreffern konnte er indes nichts ausrichten: Königs Kullerball hoppelte vom Innenpfosten ins Netz, beim zweiten Treffer durch Guido Kocer gab es den doppelten Beinschuss für Sascha Rösler und Robbie Kruse. „Die haben beide ganz genau gepasst“, sagte Almer. Unnötig fand er das trotzdem: „Da musst du plötzlich zittern, um nicht mit leeren Händen dazustehen.“

Nach vorne blieben die Fortunen immer gefährlich, auch wenn es mit dem Eckball am Ende eine Standardsituation war, die zu Assani Lukimyas Kopfball-Glück führte. „In der vergangenen Saison hätten wir solche Spiele noch verloren“, sagte Maximilian Beister. Da langt schon die Erinnerung an das vorherige Gastspiel im Erzgebirge, als die Fortuna nach eigentlich guter Leistung ein spätes 0:1 kassiert hatte. Diesmal waren die Gäste die Sieger. „Endlich mal wieder auswärts gewonnen“, sagte Torwart Almer, dessen Mitwirken dafür kaum mehr verantwortlich war als das der übrigen Akteure auf und neben dem Feld.

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