Fortuna Düsseldorf Friedhelm Funkel: „Hektik und Panik wird’s nicht geben“

Im zweiten Endspiel in Braunschweig will die Fortuna nicht auf Schützenhilfe hoffen.

 Ähnlich wie gegen Frankfurt wird sich Oliver Fink auch in Braunschweig in vorderster Linie reinstürzen. Sein Vertrag wurde am Freitag verlängert.

Ähnlich wie gegen Frankfurt wird sich Oliver Fink auch in Braunschweig in vorderster Linie reinstürzen. Sein Vertrag wurde am Freitag verlängert.

Foto: Wolff

Düsseldorf. Wer auf die schlechte Auswärtsbilanz schaut und Fortuna in Braunschweig wenig zutraut, wählt vielleicht den falschen Ansatz. Laut Friedhelm Funkel ist die Partie bei der Eintracht (Sonntag, 1530 Uhr) kein normales Spiel vor fremder Kulisse, sondern seine Mannschaft bestreite ein Endspiel und werde sich aus eigener Kraft allen Eventualitäten zum Trotz retten. „Davon bin vollkommen überzeugt“, sagte der Cheftrainer von Fortuna Düsseldorf. „Wir werden nicht das zuletzt normale Auswärtsgesicht sehen. Ich bin sicher, dass die Mannschaft ein gutes Spiel zeigen wird.“

Außerdem hat Friedhelm Funkel auf seiner Rechnung auch einen Sieg von RB Leipzig in Duisburg. „Der Aufsteiger will ganz sicherlich nicht das letzte Spiel der Saison verlieren“, sagt Funkel. „Die Pfiffe in Düsseldorf hat Trainer Rolf Rangnick längst verdrängt. Die Leipziger werden das Spiel ganz professionell angehen.“ Da würden dann auch die Feierlichkeiten Anfang der Woche in der Stadt keinen Einfluss auf die Leistung nehmen. „Die werden sich topfit präsentieren und stecken es weg, dass sie einen ganzen Tag durchgefeiert haben.“

Funkel ist es wichtig, dass seine Mannschaft es aber aus eigener Kraft schafft, das Damoklesschwert des Abstiegs nicht herabsausen zu lassen. „Die Mannschaft weiß genau, um was es geht und wird nicht von ihrer Marschroute abweichen“, sagte Funkel. „Hektik und Panik wird’s bei uns nicht geben. Selbst bei einem zwischenzeitlichen Rückstand nicht.“

Über die Zwischenergebnisse wird sich Funkel wie auch beim Heimspiel zuletzt gegen den FSV Frankfurt ständig informieren. „Den Spielern werden wir keine Spielstände durchgeben“, sagte Fortunas Trainer, der aber nicht ausschließen könne, ob die Heimmannschaft nicht doch auf der Anzeigetafel über die Zwischenstände informiert. „Aber die meisten Spieler sind so fokussiert, die bekommen das gar nicht mit.“

Während Joel Pohjanpalo nach seiner Sperre wieder in die Mannschaft zurückkehren könnte, muss Funkel (weiterhin) auf die verletzten Nikola Djurdjic, Sercan Sararer, Karim Haggui, Axel Bellinghausen und vielleicht auch auf Julian Koch (grippaler Infekt) verzichten. Letzterer hat am Freitag nicht mittrainiert, wäre aber im Kader, wenn er sich am Samstag wieder fit melden würde.

Viel interessanter ist aber die Frage, ob Fortuna erneut ohne einen echten Mittelstürmer auflaufen wird. „Es war kein Experiment, viele Mannschaften spielen inzwischen mit Mittelfeldspielern in der vordersten Reihe“, erklärte Funkel. Das gelte beispielsweise für Borussia Mönchengladbach und die Nationalmannschaft, die ebenfalls oft genug mit einer „falschen Neun“ agiert habe. Diese Frage sei für Funkel aber noch offen. Es erscheint jedoch nicht allzu abwegig, dass die Fortuna mit der fast gleichen Aufstellung wie gegen Frankfurt aufläuft. Nur Bellinghausen muss wegen seiner Muskelverletzung in jedem Fall ersetzt werden.

Da Fortuna nicht mit aller Macht gewinnen muss, bietet sich das „Ohne-Stürmer-System“ an, weil die Eintracht ihre Zuschauer mit einem Offensiv-Feuerwerk in die Sommerpause schicken will. So hat es die Mannschaft angekündigt. „Eigentlich sehe ich auch keinen Grund, die erfolgreiche Formation in der Offensive zu verändern“, sagte Funkel, der auch seine stabile Defensive noch einmal hervorhob. Das soll die Fortuna auch einmal auswärts beweisen — besonders deswegen, weil es ein Endspiel ist.

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