Fortunen wollen sich nichts vorwerfen lassen

Kapitän Lambertz fordert, in Bielefeld und bei RWO die Leistung wie daheim abzurufen.

Düsseldorf. Großen Druck empfindet im Augenblick kein Fortune. Das Aufstiegsrennen in der 2. Fußball-Bundesliga ist offiziell abgehakt, die Mannschaft muss nicht unbedingt (jetzt schon) nach oben. Schließlich warten noch zwei schwere Auswärtsspiele erst in Bielefeld und dann in Oberhausen. Die Konkurrenten Augsburg und St. Pauli sind bereits fünf und sechs Punkte enteilt.

Aber die heimlichen Träume in rot und weiß gehen davon unbeeinflusst weiter. "Es könnte ja noch eine Mannschaft patzen, und dann wollen wir nicht dastehen und uns vorwerfen müssen, wir hätten diese Chance nicht gesucht", sagte Jens Langeneke noch unter dem Eindruck seiner Galavorstellung gegen 1860 München. "Wir werden in jedem Spiel auf Sieg spielen. Zum Schluss sehen wir dann, was rauskommt", ergänzte dann auch Rechtsverteidiger Christian Weber.

Von einer Achterbahnfahrt sprach in diesem Zusammenhang Martin Harnik. Obwohl die Mannschaft nach dem 2:0 gegen die Löwen obenauf war, befindet sich der Ex-Bremer anscheinend noch in einem Loch. "Natürlich ist es frustrierend, so lange nicht mehr getroffen zu haben. Wenn ich dann solche Chancen wie gegen München vergebe, bin ich doppelt sauer", sagte Harnik, auf dessen Tore der Trainer in den letzten drei Spielen natürlich auch noch hofft. Die letzten 681 Minuten gab es kein Harnik-Tor. "Aber wir haben uns zumindest die theoretische Aufstiegschance erhalten."

Im Gespräch mit den Spielern fällt in jedem zweiten Satz das Wörtchen Aufstieg. Wäre da nicht die bittere Auswärtsschwäche, hätte sich die Fortuna ohnehin längst unter den ersten Drei festgespielt. Was die Mannschaft noch von einer absoluten Spitzenelf unterscheidet, ist die fehlende Cleverness und Eiseskälte auf fremden Plätzen. Und in Bielefeld ist genau das besonders gefragt.

"Wenn wir jetzt zweimal in Folge auswärts antreten, müssen wir uns gewaltig straffen. Wir haben auswärts schon mal gut gespielt und sind nicht nur vogelwild rumgerannt", erklärte Kapitän Andreas Lambertz. "Am besten müssen wir da jetzt mal so auftreten wie bei Heimspielen." Auch Trainer Norbert Meier verlangt eine andere Einstellung als zuletzt in Cottbus. Das spielerische Potenzial ist vorhanden. Aber die Abwehr erfährt auswärts nicht eine solche Entlastung wie daheim, und oft reicht ein einziger Fehler. Deshalb will Meier mal wieder auswärts in Führung gehen. Träumen ist ja erlaubt, wie er selbst erklärte...

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