Fortunen gehen auf „Panzerknacker-Tour“

Der heutige Gegner FC Augsburg gehört zu den Top-Teams der zweiten Liga. Trainer Meier fordert volle Konzentration.

Düsseldorf. Man kann Fortuna-Trainer Norbert Meier wahrlich nicht als Karnevals-Muffel darstellen. So manches Mal blitzt bei ihm der Humor heraus wie Konfetti aus der Narrenkanone. Außerdem wohnt der Trainer des Fußball-Zweitligisten schon lange im niederrheinischen Dülken, wo ebenfalls ordentlich gefeiert wird. Meier weiß das, er war schon einige Male dabei, stand mit seiner Frau beim Rosenmontagszug am Straßenrand. In diesem Jahr fällt das jecke Treiben allerdings für ihn und die Fortuna aus.

Der Spielplan will es so: Ausgerechnet am höchsten Tag des rheinischen Straßenkarnevals muss die Fortuna beim FC Augsburg antreten (20.15 Uhr, live in Sport 1). Immerhin machen sich rund 800 Fans der Düsseldorfer mit auf den Weg. Ein Fanklub hat 200 Karnevalskostüme unter dem Motto „Panzerknacker-Tour nach Augsburg“. Aber ob sie für die lange Anreise belohnt werden? Schließlich ist die Favoritenrolle ganz klar verteilt. Meier sieht die heutigen Gastgeber als „eine der stärksten Mannschaften der Liga“.

Bisher letzter Beweis war das 2:1 nach 0:1-Rückstand gegen den FC Erzgebirge Aue am vergangenen Spieltag. Ein Lehrstück für die Fortunen? „Augsburg hat aus wenig viel Kapital geschlagen, da darf man sich keine Fehler erlauben“, sagt Meier und zieht Parallelen zwischen dem Augsburger Sieg gegen Aue und dem Fortuna-Gastspiel bei Hertha BSC, als beim Stand von 2:2 die Chancen auf den dritten Treffer da war, dann aber das Spitzenteam noch 4:2 gegen die Düsseldorfer gewann. „Augsburg kann auch jederzeit zuschlagen.“

Nicht zuletzt ist das eine Erkenntnis aus der vergangenen Saison: Im Rückspiel in der Augsburger Arena - am Karnevalssonntag - traf Michael Thurk nach nicht einmal zwei Minuten zum 1:0, gegen klar unterlegene Fortunen gab es am Ende ein verdientes 2:0. Das sicherte in den letzten zehn Minuten auch der eingewechselte Sandor Torghelle, der nun als Fortuna-Stürmer auf einen Einsatz gegen seinen Ex-Klub hofft.

Beim 1:0 der Fortuna im Hinspiel gegen Augsburg klappte es schon mal nicht mit seinem Einsatz - den entscheidenden Treffer erzielte Thomas Bröker, der wohl die besten Karten für die freie Sturmposition hat und damit vor Torghelle die Nase vorn haben dürfte. Dass Meier den gelb-gesperrten Sascha Rösler nicht wirklich „zur motivierenden Unterstützung“ mitnehmen wollte, stellte er dann auch noch einmal klar. Rösler hatte sich nach seinem zweiten Treffer zum 2:1 gegen Osnabrück das Trikot ausgezogen und dafür die fünfte Gelbe Karte der Saison kassiert. Rösler darf sich also beim Karneval in Aachen, wo er mit seiner Freundin wohnt, unter die Leute mischen. Den Pflichttermin abends vor dem Fernseher wird er dadurch sicher nicht verpassen.

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