Fortunen bleiben fest am Boden

Von Aufstiegsträumen wollen weder Trainer noch Spieler etwas wissen. Mit großer Vorfreude geht’s nach St. Pauli.

Düsseldorf. Die Spieler von Fortuna Düsseldorf müssen sich krampfhaft an den Grashalmen in der Arena festhalten, um nicht abzuheben. Dort haben sie am Freitag im Spiel der 2. Fußball-Bundesliga mit 1:0 gegen den Karlsruher SC gewonnen und für eine weitere Überraschung gesorgt.

"Das sind nur Punkte für den Klassenerhalt. Wenn wir den sicher haben, schauen wir weiter", sagte Christian Weber. Der Rechtsverteidiger der Fortuna hat genau zugehört, denn Trainer Norbert Meier versucht die Gedanken an den Durchmarsch in die Bundesliga aus den Köpfen der Spieler zu bekommen. "Wir schauen von Woche zu Woche, an mehr denken wir nicht", sagte Norbert Meier.

Doch wenn die 20 Punkte nach elf Spieltagen hochgerechnet werden, dann kommen die Fortuna-Fans mit ihren Rechenspielen bei 60Punkten nach 33. Spieltagen raus. Und normalerweise steigt ein Zweitligist mit dieser Ausbeute auf.

"Die Euphorie ist doch schön, es macht hier einfach Spaß mit den Fans und der Mannschaft Siege zu feiern. Ist doch gut dass über Aufstieg gesprochen wird und nicht über den Abstieg", erklärte Martin Harnik mit erfreulicher Zurückhaltung und Bescheidenheit. "Das nehmen wir als Bonbon, aber wir sammeln weiter erst einmal Punkte für den Klassenerhalt", Der Österreicher hatte das Tor des Tages nach einer erstligawürdigen Kombination erzielt.

Doch das aufwändige Spiel der Fortuna kostet Kraft und ist wohl kaum über 34 Spieltage immer auf dem gleichen Niveau möglich: "Wir haben schon eine Menge abgerufen," sagte Norbert Meier. "Aber Fußball ohne Laufen funktioniert eben nicht."

Kapitän Andreas Lambertz stimmt dem Trainer zu: "Das war insgesamt sehr kraftraubend heute, jetzt müssen wir uns erst einmal ausruhen." Nicht auf den Lorbeeren sondern nach getaner Arbeit, die in den nächsten Spielen vielleicht weiter belohnt wird.

Denn eine Abwehr, die gerade mal eine Chance eines Bundesliga-Absteigers zulässt, ein Mittelfeld, dass eine Vielzahl von Chancen herausspielt, und ein Angriff, der die entscheidenden Situationen nutzt, sprechen dafür, dass der Klassenerhalt tatsächlich bald gesichert ist. Und dann dürfen zumindest die Fans auch mal zwischendurch die Bodenhaftung verlieren.

Die Mannschaft hat gar keine Zeit zum Träumen. "ich habe noch nie auf St. Pauli gespielt", sagt Regisseur Marco Christ. Und für Jens Langeneke ist die Fahrt nach Hamburg auch etwas Besonderes: "Das Spiel am Millerntor nehmen wir jetzt als Höhepunkt der bisherigen Saison."

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