Fortuna Düsseldorf Röttgermann im Ayhan-Streit: „Die Situation ist eindeutig“

Düsseldorf · Der Vorstand von Fortuna Düsseldorf äußert sich zum Transfer des türkischen Nationalspielers.

 Schwieriger Fall mit verhärteten Fronten: Fortuna-Vorstand Thomas Röttgermann.

Schwieriger Fall mit verhärteten Fronten: Fortuna-Vorstand Thomas Röttgermann.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Der Fall Kaan Ayhan bleibt bei Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf heikel und beschäftigt den Verein in diesen Tagen nachhaltig – vor allem die Anwälte des Klubs. Denn längst ist aus der durchaus romantischen Liebesbeziehung zwischen Abwehrspieler und Verein eine ziemlich abgekühlte Notar-Schlacht geworden, in der Fortuna sich vor allem im Ringen mit US Sassuolo Calcio sieht – mit jenem Verein der italienischen Serie A, der den türkischen Nationalspieler für zwei Millionen Euro Ablöse aufnehmen will, die entsprechende Ablauffrist in Ayhans Vertrag aber offenbar nicht eingehalten hat.

Für Fortuna-Vorstand Thomas Röttgermann ist die „Situation nach unserer sicheren Einschätzung eindeutig“. Ayhan habe in seinem Vertrag eine „definierte Ausstiegsklausel mit einer klaren Frist und klaren Bedingungen“, so der Vorstand gegenüber dieser Zeitung. Die Italiener hätten diese Bedingungen nicht rechtzeitig erfüllt, somit sei die Ausstiegsklausel verstrichen. Basta. Der Fortuna-Vorstandsboss sieht sich im Recht und den Fortuna-Mitgliedern und dem „Verein insgesamt“ verpflichtet. Es geht um viel Geld. Die Italiener hingegen pochen weiter darauf, rechtzeitig abgeliefert zu haben. „Dies ist aber nachweislich nicht der Fall, also liegt der Ball nicht bei uns“, sagt Röttgermann.

Die Haltung des Vereins: Die Klausel war abgelaufen, damit ist eine Ablöse nun frei verhandelbar – und die dürfte weit höher liegen als bei zwei Millionen Euro. Dass die Italiener eine solch höhere Summe zahlen können, ist ungewiss, derzeit kämpfen sie mit ihrem Rechtsbeistand dagegen an. Und Ayhan selbst liegt so lange auf Eis und darf nicht mittrainieren in Sassuolo, hat zugleich gerade der „Bild“ gegenüber offenbar mitteilen lassen, auf keinen Fall mehr für Fortuna spielen zu wollen. Röttgermann selbst ist offenbar bereit, die Situation – weil rechtssicher – auszureizen. Sein Credo: Die Italiener müssen mit Fortuna eine Einigung finden. Wird tatsächlich noch einmal neu verhandelt? Am Ende könnte es auf einen Vergleich hinauslaufen.

In Düsseldorf hätte man die Angelegenheit gerne schnell vom Tisch. „Alleine schon im Sinne von Kaan. Er ist, ohne dass ihn eine Schuld trifft, in einer misslichen Situation“, befindet Röttgermann und hat „Mitgefühl“. Und für beide Vereine stünden eigentlich „ganz andere Themen auf dem Zettel“. Man wolle Ayhan keine Steine in den Weg legen, heißt es vom Vorstand. Aber: „Wir müssen selbstverständlich auf die Akzeptanz der Inhalte geschlossener Verträge bestehen.“

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