Fortuna Düsseldorf Fortunas Problem mit dem 1:0 - Elfmal geführt, nur viermal gewonnen

Düsseldorf · Bereits elfmal erzielte Fortuna Düsseldorf in der aktuellen Saison der Fußball-Bundesliga den ersten Treffer eines Spiels. Aber nur viermal ging sie hinterher als Siegerin vom Platz.

Rouwen Hennings ist Fortunas „Mister 1:0“. Siebenmal brachte er sein Team in Führung, auch im Oktober in Berlin, doch am Ende hieß es 3:1 für die Hertha.

Rouwen Hennings ist Fortunas „Mister 1:0“. Siebenmal brachte er sein Team in Führung, auch im Oktober in Berlin, doch am Ende hieß es 3:1 für die Hertha.

Foto: dpa/Soeren Stache

Es gab Zeiten in der Fußball-Bundesliga, da ernährten sich die Teams im unteren Tabellendrittel wie das sprichwörtliche Eichhörnchen. Mühsam wurde Punkt für Punkt gesammelt. Und trotzdem rückten die Mannschaften ihrem Ziel — meist war das natürlich der Verbleib in der obersten Spielklasse — auf diese Art und Weise näher. Zur Saison 1995/96 führte der Weltverband Fifa die Drei-Punkte-Regel ein — und plötzlich schienen Siege bedeutsamer, ein Unentschieden hingegen etwas weniger hilfreich.

Ob sich Fortuna Düsseldorf dieser Tage in einer besseren Position befinden würde, wenn es noch immer die Zwei-Punkte-Regel geben würde, lässt sich schnell erarbeiten. Mit vier Siegen und fünf Unentschieden stünden nach der inzwischen fast 25 Jahre nicht mehr gültigen Rechnung 13:29 Punkte zu Buche. Bremen und Paderborn, aktuell die beiden hinter der Fortuna liegenden Klubs, lägen ebenso punktgleich beziehungsweise einen Zähler dahinter. Die derzeit um vier Punkte besser stehenden Mainzer wären nach der alten Regelung jedoch nur einen entfernt.

Spielerisch unter Rösler verbessert, aber ohne Dreier

Unter dem Strich sind das bedeutungslose Zahlenspiele. Was aber auffällt: Der Tabellen-16. bringt seine Führungen zu selten über die Ziellinie. In den beiden Begegnungen unter der Regie von Trainer Uwe Rösler war das erneut der Fall. Sowohl beim 1:1 gegen Eintracht Frankfurt als auch beim Auswärtsspiel in Wolfsburg, das mit demselben Resultat zu Ende ging, gewann die Fortuna trotz eines zwischenzeitlichen 1:0-Vorsprungs nicht. „In der zweiten Halbzeit hat man gemerkt, dass die Mannschaft länger nicht mehr gewonnen hat. Wir müssen lernen, mutig zu bleiben“, sagte der 51-Jährige. „Wir müssen lernen, uns zu belohnen.“

Das berühmte Belohnen. Oft zitiert und doch so schwierig, in die Tat umzusetzen. Schon elfmal erzielten die Düsseldorfer in dieser Saison den ersten Treffer in einer Partie — allein siebenmal traf Rouwen Hennings zur Führung. Doch nur in Bremen (3:1), gegen Mainz (1:0), gegen Köln (2:0) und gegen Union Berlin (2:1) gingen die Rot-Weißen nach dem Schlusspfiff als Sieger vom Rasen. Gleich siebenmal reichte ein 1:0 nicht, viermal stand das Team am Ende des Spieltags sogar als Verlierer da.

Spielerisch wirkt die Fortuna unter dem gebürtigen Thüringer durchaus verbessert, doch um die Relegation oder am Saisonende sogar Rang 15 erreichen zu können, müssen Siege her. „Da stimmt das Game-Management nicht“, sagte der Trainer nach dem 1:1 in Wolfsburg am vergangenen Samstag, stellte wenig später aber das Positive heraus: „Dieser Punkt wird uns helfen.“ Alsbald sollten aber das eine oder andere Mal drei davon her. Denn die Eichhörnchen-Variante zur Aufstockung des Punktekontos dürfte am Ende zu wenig sein, um die Klasse zu halten.

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