Fortunas Oliver Fink, der Mentalitätsspieler

Von der Ersatzbank zum „Matchwinner“ — aber der 30-Jährige will zurück in die Startelf.

Düsseldorf. Vor den Etablierten im Kader macht Düsseldorfs Trainer Norbert Meier nicht halt. Auf dem Weg zum Ziel Klassenerhalt interessieren ihn Einzelschicksale beim Bundesliga-Aufsteiger nicht.

Eine Woche nach Kapitän Andreas Lambertz bekam das beim 3:1-Sieg gegen den VfB Stuttgart auch der defensive Mittelfeldspieler Oliver Fink zu spüren. Bankplatz statt Startelf gegen den VfB Stuttgart.

„Da war ich schon einigermaßen sauer“, sagte der 30-Jährige. Wenn der ansonsten eher sachliche Fußballprofi aus Bayern einen solchen Einblick in sein Seelenleben gibt, dann hat es ihn tatsächlich einigermaßen mitgenommen.

Überrascht hat der erneute Personalwechsel eines gestandenen Spielers wohl die meisten — außer Entscheidungsträger Meier. Immerhin gehörte der defensive Mittelfeldspieler seit seiner Verpflichtung vor dreieinhalb Jahren zum Stammpersonal, überzeugte stets mit einer gewinnenden Mentaliät.

In den drei Zweiliga-Jahren kamen jeweils über 30 Einsätze zusammen, in der Bundesliga vor dem Stuttgart-Spiel schon 14.

Bei seinem 15. Bundesligaspiel wurde Fink so zum Einwechselspieler — und neben Doppeltorschütze Robbie Kruse dann doch noch zum „Matchwinner“.

Der Trainer habe „ein glückliches Händchen bewiesen“. Es passt zum soliden Mittelfeldarbeiter, dass er seine Wut über den Bankplatz in den Linksschuss zum entscheidenden 3:1 legte. „In dem Fall war es ganz gut, dass er auf dem linken Fuß lag, auch wenn ich mit rechts stärker schieße. Aber so hat er genau gepasst.“

Wie wichtig sein Tor war, das weiß Fink selbst: „Stuttgart hatte gerade die Phase, wo sie nach vorne warfen. Diese Drangphase muss man erst einmal überstehen, und wenn man dann ein Tor draufsetzen kann, zieht man dem Gegner natürlich den Zahn.“ Klingt nach Werbung in eigener Sache, die der erfahrene Mittelfeldmann eigentlich nicht nötig hat. Trainer Meier hat es trotzdem registriert: „Da hat er die richtige Reaktion gezeigt.“

Zumal Fink einer von jenen Spielern wie auch Andreas Lambertz und Jens Langeneke ist, die den mannschaftlichen Geist der vergangenen Jahre mit in die Bundesliga transportiert haben. „Bei uns steht einer für den anderen ein, gerade wenn es mal nicht so funktioniert oder einer eine Formkrise hat. Das zeichnet unsere Mannschaft auch aus. Wir haben ein sehr homogenes Team, verstehen uns untereinander sehr gut — da macht es wenig Unterschied, wer aufläuft.“

Natürlich würde er am Sonntag beim SC Freiburg gerne wieder von Beginn an spielen. Auch wenn Oliver Fink zu jenen gehört, die lieber vorlegen als das letzte Spiel des Bundesliga-Spieltags zu bestreiten. Wie es klappen kann mit einem Erfolgserlebnis, hat er schon verinnerlicht: „Wir können aus dem Sieg gegen Stuttgart sehr viel mitnehmen. Wenn wir in den nächsten Spielen auch so auftreten, dann ist in jedem Spiel mehr drin.“

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