Porträt Zack Steffen hat ein klares Ziel – ein Shutout

Düsseldorf · Fortunas neuer Torhüter möchte, dass er gegen seinen Ex-Verein SC Freiburg kein Gegentor kassiert.

 Zack Steffen fischt sich den Ball im Spiel in Mönchengladbach mit einer Hand.

Zack Steffen fischt sich den Ball im Spiel in Mönchengladbach mit einer Hand.

Foto: Wolff/CHRISTOF WOLFF

Für so manchen Fortuna-Fan ist Zack Steffen bereits nach fünf Spieltagen ein Held. Wie Düsseldorfs neuer Torhüter im Bundesliga-Spiel bei Borussia Mönchengladbach Großchancen des Gegners zunichte machte, hat ihn nicht das erste Mal in den Blickpunkt der Liga gebracht. Der US-Boy im Tor der Fortuna ist im Fachmagazin „kicker“ sogar der mit Abstand notenbeste Torwart in Deutschlands höchster Liga und war auch für unsere Zeitung der beste Spieler im Derby. Er wird sogar wegen seiner körperlichen Präsenz „The Machine“ genannt, worüber sich der 24-Jährige amüsiert und absolut nichts dagegen hat. „Schöner wäre es für mich aber, wenn wir ein paar Siege feiern würden und in der Tabelle wieder weiter nach oben rutschen“, sagt Fortunas Nummer 1.

Zufrieden ist Steffen also trotzdem nicht. „Der Erfolg der Mannschaft geht da eindeutig vor“, sagt die Leihgabe von Manchester City. „Und mein Ziel, das erste Shutout zu schaffen. Das hilft auch der Mannschaft.“ Der Begriff für ein Spiel, in dem der Torhüter ohne Gegentor bleibt, kommt eigentlich aus dem Eishockey. Doch die Klasse eines Keepers, egal in welcher Ballsportart“, wird oft genug an der Zahl der Gegentore gemessen. Obwohl Steffen den einen oder anderen unnötigen Treffer im Trikot der Fortuna (ohne eigene Mitschuld) erhalten hat, macht ihm der Fußball in Deutschland unglaublich viel Freude. Das liegt nicht nur daran, dass er sich wie seine derzeit arbeitssuchende Schwester heimisch und sehr wohl in Düsseldorf fühlt. Er kommt auch mit den Mitspielern und vor allem mit Torwarttrainer Claus Reitmaier sehr gut klar und genießt es jedes Wochenende, in einer „sehr starken Liga“ gefordert zu werden. „Die Trainingseinheiten sind viel anstrengender als die Pflichtspiele“, sagt Steffen, der es liebt, im Wettkampfmodus zu sein. „Es macht sogar mehr Spaß, als ich erwartet hatte. Die Atmosphäre in den Stadien ist einfach großartig.“

Tipps bekommt er übrigens nicht nur vom Torwarttrainer der Fortuna, sondern auch von dessen Kollegen bei Manchester City, Xabier Mancisidor. Der Spanier, den Pep Guardiola mit nach Manchester gebracht hatte, telefoniert regelmäßig mit Steffen und sieht zudem alle Spiele, wie Fortunas Torhüter bestätigte. Steffen weiß um seine Schwächen, nennt sie aber natürlich in der Öffentlichkeit nicht.

Dem Ex-Verein aus Freiburg will Steffen seine Klasse zeigen

Trotz seiner starken Leistung hat es in Mönchengladbach nicht zu einem Punktgewinn für die Fortuna gereicht. Steffen weiß, was seine Mannschaft verbessern muss: „Wir müssen kompromissloser agieren und tatsächlich sollte jeder dem anderen noch mehr helfen.“ Das habe am Sonntag in Gladbach nicht so funktioniert, obwohl auch für Steffen der Teamgeist die größte Stärke seiner Mannschaft sei. Aber es sei noch früh in der Saison und noch genug Luft nach oben. „Trotzdem sind wir als Team auf Augenhöhe mit den Klubs in der Liga“, sagt Steffen, der hungrig ist und sich in jedem Spiel verbessern will.

Zum nächsten Gegner der Fortuna hat Zack Steffen ein besonderes Verhältnis, weil er als 16-Jähriger für eine Saison in Freiburg spielte. So kennt er auch seinen direkten Konkurrenten, SC-Torhüter Alexander Schwollow, und Trainer Christian Streich noch gut. Und er schätzt diesen Trainer, weil er eine unkonventionelle Art hat, obwohl er selbst damals mit der zweiten Mannschaft der Freiburger trainiert hat. Trotz des guten Verhältnisses will Steffen am liebsten schon am Sonntag, dass die Null steht und er mal nicht „angry“ wird, weil er einen Ball aus dem eigenen Tornetz holen muss.

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