Fortunas Gegner Mainz 05 Stefan Bell: Der Defensive mit offensiver Meinung

Mainz/Düsseldorf · Der 27-Jährige führt bei Mainz 05 die drittbeste Abwehr der Liga an.

Fortunas Gegner Mainz 05 ist in der Liga etabliert
Foto: dpa/Torsten Silz

Mit Fortuna Düsseldorf und dem FSV Mainz 05 treffen am Freitagabend die zwei Bundesligisten aufeinander, welche bislang die wenigsten Chancen kreieren konnten. Für Düsseldorf wurden 53 notiert, für Mainz gar nur 51 und damit weniger als die Hälfte von den 104 Tormöglichkeiten der in dieser Wertung an der Spitze rangierenden TSG 1899 Hoffenheim. Dass die Mainzer dennoch sechs Punkte und sieben Plätze vor der Fortuna liegen, verdanken sie ihrer guten Abwehr. Mit erst 14 Gegentreffern kassierte der FSV lediglich halb so viele wie das Funkel-Team, nur Leipzig und der BVB weniger. Besonders bei den immer wichtigeren Standards sind die Rheinhessen äußerst aufmerksam. Erst ein einziges Gegentor fiel nach einem ruhenden Ball und das liegt nun schon zehn Spiele zurück. Neben wöchentlichen Sitzungen zur Thematik ist auch die Körpergröße der eingeteilten Spieler ein Grund für diese Stärke. So misst Innenverteidiger Stefan Bell 1,92 Meter.

Der 27-Jährige ist jedoch auch in anderer Hinsicht ein „Großer“. Auf das sich immer schneller drehende Transfer-Karussell ist Bell nie aufgesprungen. Seit 2007 ist der gebürtige Andernacher — abgesehen von vereinbarten Ausleihen — im Verein und hat seit der U 17 inzwischen 260 Spiele für den FSV bestritten. „Stefan ist Leistungsträger und Fixpunkt der Mannschaft sowie Identifikationsfigur für Verein und Fans“, erklärte Sportdirektor Rouven Schröder.

Zudem blickt Bell weit über den Tellerrand des Fußball-Geschäfts hinaus und anders als auf dem Rasen agiert er dabei höchst offensiv. „Es nervt, dass keiner mehr weiß, wo im Fernsehen was wann gezeigt wird. Überdies sind Montagsspiele für die Fans unzumutbar und die WM auf 48 aufzustocken ist auch keine kluge Entscheidung“, sagt Bell offen und legt bei der Bewertung der Gehälter unverblümt nach: „Dadurch sind viele junge Spieler deutlich unselbstständiger. Sie sind es früh gewohnt, sich um nichts mehr kümmern zu müssen. Sie wissen nicht, wie das normale Leben funktioniert. Sie kommen noch als halbes Kind in eine Blase und haben keinen Bezug mehr zur realen Welt“, meint Bell. Bemerkenswerte Worte eines Profis. Mit seiner Größe möchte Bell am Freitag jedoch wieder zur defensiven Stabilität des FSV Mainz 05 beitragen.

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