Fußball-Bundesliga Lazaro: Bunter Vogel für die graue Maus

Düsseldorf · Der Gegner Herthas Neuer mag die Glitzerwelt, legt den Schalter auf dem Feld aber sofort um.

Valentino Lazaro ist derzeit aus dem Team der Hertha nicht wegzudenken.

Valentino Lazaro ist derzeit aus dem Team der Hertha nicht wegzudenken.

Foto: dpa/Soeren Stache

4:2 gegen Gladbach, 2:0 gegen Bayern, 2:2 in Dortmund. Die Hoffnung auf eine gute Saison wurde größer in Berlin. Bis zum Rückschlag vergangenen Samstag — 0:3 gegen Leipzig. Und schon musste Herthas Trainer Pal Dardai gegen die Erwartungshaltung kämpfen. „Es wird plötzlich von der Champions League geredet, dabei ist die Realität wichtig. Wir versuchen, oben dabei zu bleiben - aber dafür kommen nun die Spiele, die gewonnen werden müssen“, sagte Dardai.

Der 42 Jahre alte Ungar hat die „Alte Dame“ von der Spree aufgehübscht. Einen Verein, der sich ob seines Hauptstadt-Standortes als große Nummer fühlt — in der Republik jedoch als graue Maus betrachtet wird. Dass die Hertha bisher für einige Farbtupfer sorgen konnte, liegt an einem bunten Vogel. Valentino Lazaro kam im Juli für 6,5 Millionen Euro von RB Salzburg und fühlt sich pudelwohl: „Hier ist alles viel größer, da wächst man als Person. Mir macht es Spaß. Ich bin da, wo ich hinwollte.“

Lazaro meint die große Fußballwelt, und dafür ist es ihm auch egal, dass er von Dardai umgeschult wurde. Eigentlich war der 22 Jahre alte Grazer als Offensivkraft geholt worden, spielt aber nun rechter Außenverteidiger. „Das ist sicher nicht seine Lieblingsposition. Aber er versteht sie immer besser und hilft uns damit sehr. Nach hinten macht er die Seite dicht, nach vorne glänzt er mit guter Spieleröffnung und Vorlagen“, erklärt Dardai.

Lazaro fordert nun in Düsseldorf von seinem Team eine Reaktion

Lazaro arbeitet hart und viel, um in der Karriere voranzukommen. Er genießt aber auch gerne das Leben und lässt sich damit so gar nicht in eine Schublade stecken. Hier das schnelle Auto, Modenschau und Disco — dort seriöses, zuverlässiges Auftreten bei Medien- wie Sponsoren-Terminen sowie konzentrierte Arbeit in Training und Spiel. Der Sohn einer Österreicherin griechischer Abstammung und eines Angolaners ist reifer, als er wirkt. Von daher nimmt er sich und Kollegen nach dem 0:3 gegen Leipzig für das Spiel in Düsseldorf in die Pflicht. „Es ist klar, dass wir eine Reaktion zeigen müssen.“

Aufstellung: Jarstein - Lazaro, Stark, Rekik, Plattenhardt - Lustenberger, Maier - Kalou, Duda, Dilrosun - Ibisevic

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