Fortunas Finanzvorstand Paul Jäger: „Unser Ziel ist das obere Drittel“

Eine Saison wie diese soll es für Paul Jäger nicht mehr geben. Finanzboss hofft auf 9,1 Millionen Euro TV-Gelder.

Fortunas Finanzvorstand Paul Jäger: „Unser Ziel ist das obere Drittel“
Foto: Wolff

Düsseldorf. Die letzten beiden Spieltage in der 2. Fußball-Bundesliga stehen an. Fortuna Düsseldorf ist jenseits von Gut und Böse. Doch vor allem für den Finanzvorstand Paul Jäger ist es eine wichtige Zeit. Denn über jeden Platz, um den sich die Fortuna in der Tabelle verbessert, freut sich der Finanzfachmann.

Nicht allein, weil dadurch mehr Geld in die Kasse kommt, sondern es auch ideell von großer Bedeutung ist, dass man weit vorne und nicht irgendwo zwischen Platz 13 und 15 landet. Wir sprachen mit Paul Jäger über die Club-Finanzen.

Herr Jäger, wie wichtig ist aus Ihrer Sicht eine möglichst gute Platzierung?
Paul Jäger: Von den TV-Geldern einmal ganz abgesehen, geht es darum, wo man am Ende steht. Kommst Du von 18 auf Platz 14, freuen sich die Leute sicherlich. Wenn wir am Ende Fünfter oder Sechster werden und die richtigen Weichen stellen, haben wir nicht so einen großen Einbruch beim Dauerkartenverkauf, wie wir ihn noch vor Wochen gehabt hätten. Bei den Sponsoren hätte sich nicht so viel getan. Die Sponsoren sehen, dass bei uns seriös gearbeitet wird. Da muss der sportliche Erfolg nicht immer ausschlaggebend sein. Das Paket Düsseldorf muss stimmen. Und da stimmt es im Verein eben. Ein gutes Ende, Tendenz Fahrstuhl nach oben, dann sind die Fans auch da. Das Trauma des Abstiegsjahres ist weg. Die letzten Spiele haben allen Beteiligten wieder großes Selbstvertrauen gegeben.

Die Bewertungsrichtlinien, die bei der Berechnung der TV-Gelder werden sich verändern, warum?
Jäger: Es geht um mehr Planungssicherheit. Deshalb fällt demnächst das aktuelle Spieljahr aus der Berechnung für die TV-Gelder heraus. Durch den Faktor fünf für das laufende Jahr hat dieses eine so große Bedeutung, dass man als Verein in Sachen TV-Gelder nicht richtig planen kann, wenn man beispielsweise im letzten Saisondrittel auf Platz zehn steht, aber genau so gut Fünfter oder 15. werden kann. Für die Lizenz geht die Deutsche Fußball Liga dann vom schlechtesten Fall aus. Neu ist jetzt, dass es zwar bei der zur vergangenen Saison eingeführten Fünf-Jahreswertung (vorher vier Jahre; Anm. der Redaktion) bleibt, aber es schiebt sich alles um ein Jahr nach hinten, und das aktuelle Jahr fällt raus.

Mit wie viel Geld kann die Fortuna rechnen und wie wichtig ist es für die Planung?
Jäger: Durch den Abschluss des neuen Fernseh-Vertrages ist dies nun wichtigste Säule unseres Etats. Vorher hat es sich in ein Drittel Spieleinnahmen, ein Drittel Werbeerträge- und ein Drittel TV-Gelder aufgeteilt. Etwas weniger als 40 Prozent der Einnahmen kommen nun daher. Bei einer Simulation, die sich aus dem augenblicklichen Tabellenstand herleiten lässt, liegen wir bei 9,1 Millionen Euro. Damit sind wir Vierter in der TV-Tabelle der aktuellen Zweitligisten. Paderborn liegt derzeit hinter uns. Im oberen Bereich macht das von Position zu Position eine halbe Million Euro aus. Und es ist ein Segen, dass wir jetzt weiter vorne stehen.

Wie viel Geld steht für den Spieler-Etat im neuen Jahr zur Verfügung?
Jäger: Wir haben wie im vergangenen Jahr elf Millionen Euro verabschiedet. Falls darüber hinaus noch etwas vom sportlichen Bereich benötigt wird, versuchen wir mit Kreativität etwas möglich zu machen.

Wie kann man das Saisonziel 2014/15 auf einen Punkt bringen?
Jäger: Wir wollen nicht wieder eine so schlechte Saison erleben und würden gerne im neuen Spieljahr daran anknüpfen, wo wir jetzt aufhören. Ziel ist es, im oberen Drittel mitzuspielen. Dafür werden überall die Weichen gestellt — nicht nur im sportlichen Bereich. Die Mannschaft hat sich jetzt gefunden. Helmut Schulte hat deshalb auch angekündigt, dass die Mannschaft größtenteils zusammen bleibt und nur punktuell verstärkt wird.

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