Fortuna-Zugang Kaminski: „Bin nicht hier, um auf der Bank zu sitzen“

Marcin Kaminski hofft auf viele Spiele mit der Fortuna, um sich für die polnische Nationalmannschaft anzubieten.

Fortuna-Zugang Kaminski: „Bin nicht hier, um auf der Bank zu sitzen“
Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Marcin (gesprochen Martchtin) Kaminski will nur spielen. Deshalb ist der polnische Nationalspieler vom VfB Stuttgart auf Leihbasis zu Fortuna Düsseldorf gewechselt. Nach dem Spiel am Sonntag in Leipzig reist der 26-Jährige zur Nationalmannschaft und hofft darauf, dann bereits ein Spiel für die Fortuna in den Beinen zu haben. „Die Chance, weiter in die Nationalelf berufen zu werden, war der wichtigste Grund für die Wechsel-Entscheidung“, sagt Kaminski.

Die Frage, die sich nun aufdrängt, ist die, ob er denn denkt, Kaan Ayhan oder Andre Hoffmann aus der Innenverteidigung der Fortuna verdrängen zu können. „In Stuttgart gab es mit mir zu viele Innenverteidiger, die auch noch fast ausschließlich Linksfüßer sind“, erklärt Kaminski, der sich auch vorstellen könnte, in einer Dreierkette neben den beiden angesprochenen Mannschaftskameraden zu spielen. Immerhin ist er nun in Düsseldorfer der einzige Linksfuß in der Innenverteidigung.

Die Entscheidung überhaupt zu wechseln, ist ihm nicht leicht gefallen. Schließlich ist er erst vor etwas mehr als zwei Wochen erstmals Vater geworden. Mit Baby und Ehefrau lebt er nun ein paar Tage in Düsseldorf im Hotel, bevor sich die kleine Familie ein Apartment in der Stadt suchen will. „Das Baby hat alles geändert. Es ist ein tolles Gefühl, Vater zu sein.“

Wie er mit einem Aufsteiger in der Liga bleibt, hat er mit dem VfB Stuttgart in der vergangenen Saison erlebt. „Auch nach den sechs Spielen ohne Sieg in der Hinrunde sind wir positiv geblieben und haben unseren Job gemacht“, sagt der 26-Jährige. „Ich hoffe, diese Situation wird bei Fortuna nicht kommen. Aber ich wäre auf alles vorbereitet.“

Kaminski hat das Pech gehabt, dass es in Stuttgart gerade dann unter dem neuen Trainer Tayfun Korkut wieder lief, als er gerade draußen war. „Da gab es für den Trainer keine Veranlassung zu Wechsel“, sagt Kaminski. „Jetzt will ich mehr als die Kurzeinsätze wie in der vergangenen Saison.“

Seine neue Stadt hat sich der hochgewachsene Innenverteidiger noch nicht anschauen können. „Aber ich sage einfach mal, dass sie wunderschön ist. So wurde sie mir beschrieben“, sagt er mit einem Lachen. Immerhin haben ihm seine Ex-Kollegen aus Stuttgart, Jean Zimmer und Matthias Zimmermann viel über den Verein und die aktuelle Mannschaft des Aufsteigers erzählt. „Natürlich habe ich mit den beiden vor dem Wechsel gesprochen“, erzählt der polnische Nationalspieler. „Und auch jetzt ist es schön, in einer neuen Mannschaft bekannte Gesichter zu sehen.“ Doch auch die anderen Mitspieler haben ihm die Aufnahme in ihre Mitte sehr leicht gemacht, erklärt Kaminski. „Ja, ich habe auch von dem besonderen Teamgefühl hier bei der Fortuna gehört. Und das hat sich auch hier bei meinen ersten Schritten vor und im Training bestätigt. Ich fühlte mich nicht wie ein Spieler, der neu ist.“

Schon am dritten Spieltag muss die Fortuna — vielleicht mit Kaminski — in Stuttgart antreten. Einen entsprechenden Passus, dass der Neu-Fortune gegen den Verein, der ihn ausgeliehen hat, nicht spielen darf gibt es nicht. „Das hätte ich auch nicht gewollt und nicht mitgemacht“, sagt Kaminski, der sich jetzt aber erst einmal auf das nächste Spiel in Leipzig konzentrieren möchte.

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