Fußball-Bundesliga Fortuna war nicht gefährlich genug

Düsseldorf · Das Funkel-Team kam zu selten dem Tor der Eintracht nahe. Dafür konnte der Aufsteiger fast auf Augenhöhe mit dem Europapokal-Teilnehmer mithalten.

 Fortunas Kapitän Oliver Fink spitzelt liegend seinem Mitspieler Rouwen Hennings (l.) den Ball vom Fuß.

Fortunas Kapitän Oliver Fink spitzelt liegend seinem Mitspieler Rouwen Hennings (l.) den Ball vom Fuß.

Foto: Christof Wolff

Es gibt Tage, da hilft auch das größte Engagement nichts. Fortunas Profis erwischten einen solchen, an dem auch noch das Team der Unparteiischen einen rabenschwarzen Tag hatte (Sport, S. 10) und der Gegner nur auf eine passende Gelegenheit und einen Fehler des Aufsteigers warten musste. Dabei war das 1:0 der Frankfurter noch nicht einmal die Vorentscheidung in diesem Spiel. Denn Fortuna hatte auch ohne Elfmeterpfiff noch Chancen, genug, um das Spiel zu drehen — nämlich genau zwei. Nach einem Anspiel von Kenan Karaman im Strafraum verpasste der eingewechselte Rouwen Hennings zwei Meter vor Eintracht-Keeper Kevin Trapp den Ausgleich. Und auch Benito Raman machte es wenig später nicht besser, als er in einen Rückpass sprintete, dann aber überhastet ebenfalls am Frankfurter Schlussmann scheiterte. „Wir haben bis zum Ende alles versucht, um einen Punkt hier zu behalten, das ist uns aber nicht gelungen“, sagte Friedhelm Funkel, der früh umstellen und seine Taktik mit drei schnellen Spitzen ändern musste. Zudem kam das Gefühl auf, dass Rouwen Hennings zwar einiges anpackte, aber ihm nicht viel gelang, weil er meist die falsche Entscheidung traf.

Was noch auffiel: Die Unterstützung aus dem Mittelfeld war zwar vorhanden, aber der letzte Pass kam bis auf ganz wenige Ausnahmen nicht an. „So hatten wir nur weitere Halbchancen und waren an diesem Tag nicht gefährlich genug“, sagte Benito Raman, der noch zu den besten Fortunen gehörte und erneut eine große Laufleistung zeigte.

Niko Gießelmann bezeichnet Arena-Rasen als Sandkasten

Für Lutz Pfannenstiel war es so ein Tag, an dem alles schief lief. Zudem habe der Gegner so gut verteidigt, dass sich die Fortuna weniger Chancen als zuletzt  herausspielen konnte. Fortunas Sportvorstand erkannte aber die Klasse der Frankfurter an. Dass ein 0:3 letztlich zu hoch war, meinte aber auch er: „Das war einfach bitter, weil die Mannschaft das nicht verdient hat.“

Niko Gießelmann versuchte, das Positive aus dem Spiel mitzunehmen. „Es war mehr möglich, weil wir ein ordentliches bis gutes Spiel abgerufen haben“, erklärte Fortunas Verteidiger, der sich sehr über Spielverlauf und Ergebnis ärgerte. „Es ist schwer in Worte zu fassen, ich bin sehr enttäuscht.“ Das habe aber nichts mit der Leistung der Mannschaft zu tun. „Trotzdem können wir auf der spielerischen Leistung aufbauen, weil wir auf einem Platz noch gut zurecht gekommen sind, der gefühlt ein Sandkasten war.“ Gießelmann hat das Gefühl, dass der Rasen sich in den vergangenen zwei Wochen noch einmal deutlich verschlechtert hat. Auswirkungen auf die nächsten Spiele wird die Niederlage laut des 27-Jährigen nicht haben. Zwar wird Kownacki ausfallen (siehe Infobox), dafür ist Kevin Stöger am Samstag in Wolfsburg wieder dabei.

Wortwörtlich

„Diese Niederlage ist nur ganz schwer zu akzeptieren. Wir haben großartig gekämpft und zumindest ein Unentschieden verdient. Frankfurt hat einen Lauf. Eigentlich hatten wir den auch. Aber heute lief sehr viel gegen uns.“

Niko Gießelmann, Verteidiger der Fortuna

„Das war für uns ein unglaublich wichtiger Sieg gegen einen starkes Heimteam, das nicht das notwendige Glück gehabt hat. Wir haben den Sieg aber nicht gestohlen. 3:0 bei der Fortuna zu gewinnen, ist schon etwas Besonderes.“

Adi Hütter, Trainer von Eintracht Frankfurt

„Es ist schade, dass wir das Spiel verloren haben. Das hat meine Mannschaft nicht verdient. Wir sind durch einige Entscheidungen benachteiligt worden. Das geht nun nicht mehr auf die berühmte Kuhhaut. Kein Vorwurf an die Mannschaft. Wir sind aber nicht belohnt worden.“

Friedhelm Funkel, Fortunas Trainer

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