Fortuna und die verpassten Siege : Ein Problem der chronischen Art
Düsseldorf Beim 2:2 gegen Hoffenheim lässt das Rösler-Team zum wiederholten Male Punkte liegen. Vor den Spielen gegen Dortmund und Leipzig wächst der Druck.
Fast 68 Prozent Ballbesitz, ein absurdes Verhältnis von 59:3 bei den Flanken und rund 80 Minuten Überzahl. Doch nach dem Schlusspfiff des Heimspiels gegen 1899 Hoffenheim hielt Fußball-Bundesligist Fortuna Düsseldorf wieder nur einen Zähler in den Händen. Das 2:2 (1:1) gegen die mit Europa-League-Ambitionen ausgestatteten Kraichgauer war ein herber Rückschlag für die Mannschaft von Cheftrainer Uwe Rösler im Abstiegskampf. Denn durch den 2:0-Sieg von Mainz in Frankfurt beträgt der Abstand auf den angestrebten 15. Tabellenplatz nun drei Punkte — und Fortunas kommende Gegner heißen Dortmund und Leipzig.
„Wieder so ein Spiel, aus dem wir mehr hätten mitnehmen können“, stellte Doppeltorschütze Rouwen Hennings anschließend zerknirscht fest. Nun mag die Qualität der spielstarken TSG eine andere sein, als die der direkten Konkurrenten im unteren Tabellendrittel. Aber einmal mehr gelang es der Fortuna nicht, den greifbaren Sieg einzufahren. Gegen Hertha BSC gab es trotz 3:0-Führung nur ein 3:3, in Mainz war das Rösler-Team angesichts von 20:3-Torschüssen klar überlegen und kam nicht über ein 1:1 hinaus. Und nach dem Re-Start hieß es zunächst 0:0 gegen Schlusslicht Paderborn — mit vier Pfostentreffern — sowie 2:2 in Köln, obwohl man bis zur 89. Minute mit 2:0 vorne gelegen hatte. Muss am Saisonende der Gang in die 2. Liga angetreten werden, so wäre die Fortuna schlichtweg selbst schuld.
Daran ändert auch die Tatsache nicht, dass die unter Rösler spielerisch klar verbesserte Mannschaft hin und wieder Pech hat. So wie bei den Aluminiumtreffern gegen Paderborn oder in Bezug auf die eine oder andere Schiedsrichter- sowie Video-Keller-Entscheidung. Wie bespielsweise am Samstagnachmittag in der Arena. Da gab der nur selten überzeugende Schiedsrichter Sören Storks zuerst das vermeintliche 2:1 von Hennings (18.). Und obwohl es in dessen Entstehung im Luftzweikampf zwischen Kenan Karaman und Hoffenheims Stefan Posch Kontakt gab, so korrigierte der Eingriff aus dem Videoraum in Köln keine klare Fehlentscheidung. „Ja, da hat Kenan den Ellbogen oben. Sein Gegenspieler auch. Ich komme aus England, für mich ist das ein Tor. Aber wir müssen diese Entscheidung akzeptieren“, sagte Rösler.