Fortuna verliert 1:2 in Gladbach

Mönchengladbach. Im Niederrheinderby der Fußball-Bundesliga siegte Borussia Mönchengladbach gegen Fortuna Düsseldorf mit 2:1 (2:0), profitierte dabei vor allem vom starken Beginn. Denn in der ersten Hälfte war bei minus drei Grad diese Dusche für die Gastgeber so richtig eiskalt rübergekommen: Ein Eigentor von Fortuna-Innenverteidiger Juanan (6.) und ein schön herausgespielter Treffer von Patrick Herrmann (14.) drückten im Borussia-Park die klare Überlegenheit gegen den Aufsteiger aus, der in der Anfangsphase völlig unterirdisch spielte.

Nach der Pause gelang durch Dani Schahins verwandelten Handelfmeter der schnelle Anschlusstreffer (50.) und die Fortuna setzte den positiven Trend fort, den sie nach der desolaten Anfangsphase vor 50 315 Zuschauern im Borussia-Park gezeigt hatte. Allerdings war am Ende nach der Pleite der Fehlstart in die Rückrunde perfekt, der mit dem 2:3 vergangene Woche gegen den FC Augsburg den Anfang genommen hatte.

Fortuna-Trainer Norbert Meier hatte seine Startformation vom vergangenen Wochenende ordentlich durcheinandergewürfelt: Winterzugang Robert Tesche lief von Beginn an im Mittelfeld auf, verdrängte Axel Bellinghausen aus der Startformation. Im Sturm durfte Dani Schahin ran, Ken Ilsö musste raus. Zudem fand sich fast erwartungsgemäß Mannschaftskapitän Andreas Lambertz auf der Bank wieder, somit hatte Meier der klaren Ansage von Fortuna-Manager Wolf Werner Taten folgen lassen. Werner hatte eine „defizitäre Situation“ im defensiven Mittelfeld ausgemacht, manchem Aufstiegshelden fehle es an spielerischer Präzision. Adam Bodzek durfte daher sein Innenverteidiger-Dasein beenden und die Lambertz-Position neben Oliver Fink einnehmen. In der zentralen Innenverteidigung lief Zugang Martin Latka neben Juanan auf — eine tschechisch-spanische Koproduktion. Flankiert auf der rechten Seite von Leon Balogun, der für den formschwachen Tobias Levels ins Team gerückt war.

Meier hatte seinem Team ein 4-4-2-System verordnet, um dem gefährlichen Gladbacher Mittelfeld zu begegnen. Die Borussia trat in erwarteter Aufstellung an. Gegenüber dem 0:0 bei der TSG Hoffenheim hatte Trainer Lucien Favre keine Veränderung vorgenommen. Aber alles taktische Vorhaben war nach nur sieben Minuten erledigt: Nach einer scharfen Hereingabe von Oskar Wendt hatte Innenverteidiger Juanan den Ball ins eigene Tor abgefälscht (7.). In der Folge standen die Fortunen mächtig unter Druck, konnten meist nur rustikal klären. Die logische Folge war das 0:2, bei dem die Fortunen ganz alt aussahen: Ballverlust auf der linken Abwehrseite, Borussias Luuke Jong bedankte sich, marschierte mit der Kugel in den Strafraum und bediente Patrick Herrmann in der Mitte, der völlig allein gelassen wurde und den Ball ins Tor grätschte (14.).

Nach der eiskalten Dusche im Kühlschrank Borussia-Park bei Temperaturen unter null Grad brauchten die Fortunen einige Zeit, um sich langsam wieder auf Augenhöhe zu begeben. Ein Schuss aus der Drehung von Dani Schahin war die bis dahin erste vielversprechende Offensivaktion der Gäste (26.). Die Borussia setzte auf Konter, wovon der eine oder andere zwar vielversprechend war, aber nicht mehr so gefährlich endete wie in den Anfangsminuten.

Die Fortuna baute jedenfalls nach der Pause auf dem kleinen Trend auf, Meier hatte auch gar nicht gewechselt. Gegen Augsburg in der Vorwoche hatte es bei gleichem Spielstand zur Pause zwei Auswechslungen gegeben. Aber da waren die Tore auch erst kurz vor der Halbzeit gefallen. Und Meier sollte die richtige Entscheidung getroffen haben: Dani Schahin sorgte mit einem verwandelten Handelfmeter für den schnellen Anschlusstreffer (50.). In der Folge gestalteten die Gäste die Begegnung ausgeglichener, waren endlich auch ballsicherer, ließen aber die ganz große Offensive lange vermissen. Wenigstens standen sie hinten geordneter, ließen sich von der Borussia nicht mehr so überrumpeln. Zumindest bis in die Schlussphase, in der Herrmann den Pfosten traf (79.) und Juan Arangos Direktschuss nur mit einer Glanztat von Fabian Giefer entschärft werden konnte (82.). Letztlich kam das Aufbäumen, wenn es überhaupt so genannt werden durfte, zu spät. Und nächsten Samstag gegen den VfB Stuttgart (15.30 Uhr, Arena) stehen die Fortunen jetzt schon mächtig unter Druck, um nicht noch weiter in der Tabelle abzustürzen.

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