Fortuna Düsseldorf Fortuna verhandelt mit Mehmet Scholl

Die Trainersuche geht in die heiße Phase. Kann der Verein am kommenden Montag schon Vollzug melden? Funkel ist wohl nicht gefragt.

 Mehmet Scholl zählt zu den Kandidaten, mit denen die Fortuna über die Besetzung der Trainerstelle spricht.

Mehmet Scholl zählt zu den Kandidaten, mit denen die Fortuna über die Besetzung der Trainerstelle spricht.

Foto: Maja Hitij

Düsseldorf. Er ist nicht der einzige Kandidat für den vakanten Cheftrainerposten, mit dem sich die Fortuna eine Zusammenarbeit vorstellen könnte. Doch Mehmet Scholl zählt zu den interessantesten Persönlichkeiten, die Frank Kramer nachfolgen könnten. Wie unsere Zeitung erfuhr, führt der Verein Gespräche mit dem Ex-Nationalspieler und jetzigem TV-Fachmann der ARD. Der 45 Jahre alte Scholl hat die zweite Mannschaft des FC Bayern München trainiert (von 2009 mit einer Unterbrechung bis 2013) und hat dabei erste, gute und schlechte Erfahrungen gesammelt. Zudem ist er Peter Hermann, dem derzeitigen Interimscoach der Fortuna, nicht gerade unbekannt, weil sie sich in ihrer Zeit in München schätzen gelernt haben.

Scholl wäre eine Lösung, die im Erfolgsfall durchaus als längerfristig angesehen werden könnte. Problematisch ist allein die fehlende Erfahrung im Abstiegskampf des Profigeschäftes. Als Spieler des FC Bayern war das nie der Fall. Und Abstiegsangst bei einer nicht so beachteten Zweitvertretung kann man nicht mit der Situation bei Fortuna vergleichen.

Aber Scholl möchte trotz aller Kritik am derzeitigen Trainer-Nachwuchs und an den Mechanismen des Geschäfts unbedingt wieder als Trainer arbeiten. Bei einem möglichen Angebot hat er in seinem Vertrag als TV-Kommentator (bis 2018) eine Art Ausstiegsklausel. Bei einem Interessenkonflikt könne der Vertrag laut Scholl sofort ganz aufgelöst werden. Und er könnte dann am Montag anfangen.

Falls Scholl zur Fortuna kommt und der Erfolgsfall eintritt, würden beide Seiten natürlich profitieren. Für Scholl wäre es das Sprungbrett für größere Aufgaben, und die Fortuna hätte einen Trainer, der vom Alter noch nahe an den Spielern ist, ihre Sprache spricht und aus seinem Erfahrungsschatz schöpfen könnte. Ursprünglich wollten ihn die Bayern als möglichen Guardiola-Nachfolger aufbauen.

Mit Friedhelm Funkel wurde von Fortunas Seite bisher kein Kontakt aufgenommen. Dafür zählen Jens Keller und Jos Luhukay wohl zu den angefragten Trainern. Allerdings wird es durch die offene Situation beim VfB Stuttgart schwierig, einen dieser beiden Trainer unter Vertrag zu nehmen, da die Bundesligisten nicht nur eine andere Strahlkraft besitzen, sondern auch über ganz an dere finanzielle Möglichkeiten verfügen. Luhukay ist bis Juni 2016 noch bei Hertha BSC unter Vertrag und verdient dort derzeit auf das Jahr hochgerechnet einen Betrag, der im siebenstelligen Bereich liegt. Das wird die Fortuna ihm nicht bieten wollen und auch nicht können.

Ähnliches gilt als Antwort auf die Gerüchte, dass die Fortuna an der Rückkehr von Norbert Meier bastelt. Der Trainer arbeitet erfolgreich in Bielefeld und müsste auch für viel Geld aus dem Vertrag herausgekauft werden, falls er sofort einsteigen sollte. Meiers Vertrag läuft bis Juni 2016. Also ist eine sofortige Verpflichtung eigentlich nur eine Fantasie-Vorstellung. Der 57 Jahre alte Trainer könnte allenfalls zur neuen Saison nach Düsseldorf zurückkehren, wenn er sich das nach den Problemen, die hier zu seinem Abgang geführt haben, überhaupt vorstellen kann.

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