Fortuna siegt glücklich mit 1:0 gegen Fürth

Düsseldorf. Trainer Norbert Meier war dem Schnee in der vergangenen Woche ausgewichen, wo es nur ging — Hallentraining, Laktattest, Training unter dem geschlossenen Arena-Dach. Doch beim 1:0 (0:0) seiner Fortuna am Samstag im Heimspiel der Zweitliga-Fußballer gegen Greuther Fürth gab es kein Entrinnen: Der Schnee fiel durch das geöffnete Dach der Düsseldorfer Arena auf den eigentlich sattgrünen Rasen.

Gleichwohl half das den Gastgebern wohl auch, sich den fünften Heimsieg in Serie und die drei Punkte gegen den spielerisch eigentlich stärkeren Aufstiegskandidaten zu erkämpfen, der den Sprung über die 20-Punkte-Marke ermöglichte und die Fortuna mit nun 22 Zählern beruhigt im Tabellen-Mittelfeld überwintern lässt.

Am Ende war der Sieg durchaus als glücklich zu bezeichnen, denn in der Schlusssekunde wurde ein reguläres Tor der Fürther wegen Abseits nicht gegeben. Die Sache mit dem Dach war indes anders geplant: Geöffnet worden war es um die Mittagszeit zu Testzwecken, sollte dann wieder geschlossen werden, um Schiedsrichter Norbert Grudzinski die Entscheidung zu überlassen. Doch die Mechanik war vereist, das Dach der „Multifunktionsarena“ fuhr nicht mehr zu. Also musste der rote Ball her, der auf dem meist weißen Untergrund für die 18 117 Zuschauer besser erkennbar sein sollte.

Taktisch hatte Meier eine Überraschung in seinem Adventskalender versteckt. Für den erkrankten Ranisav Jovanovic rückte Maximilian Beister erstmals in dieser Saison in die Start-Formation und spielte im rechten Mittelfeld — mit seinem Treffer zum 1:0 bescherte sich der Jung-Nationalspieler anschließend auch noch selbst. Thomas Bröker rückte in der taktischen Formation aus dem Mittelfeld für Beister vor in den Sturm, musste sich dort wie die übrigen Fortunen zunächst mit dem Schnee zurechtfinden, da die Fürther aus der deutlich winterlicheren Hälfte heraus spielten.

Die Fortuna verteidigte den grüneren Teil des Stadions, sah sich zunächst engagierten Fürthern gegenüber, die auf einem Aufstiegsplatz überwintern wollten. Dabei gingen die Gastgeber sehr rustikal zu Werke, konnten ihre Gegenspieler oft nur durch Fouls bremsen. Nach einer Viertelstunde entwickelte sich erst eine ausgeglichenere Begegnung, der die Höhepunkte allerdings lange fehlten. Bis zur 34. Minute, als Fürths Leonhard Haas in den Strafraum eindrang und mit einem Schuss aus zehn Metern Fortuna-Schlussmann Michael Melka zur Faustabwehr zwang.

Die Fortunen gingen gegen die kleinen und flinken Fürther weiterhin mit körperlich kräftigem Einsatz zu Sache, erkämpften sich somit ein leistungsrechtes 0:0 zur Pause. Nach dem Wechsel erwärmte Patrick Zoundis flacher 22-m-Freistoß (51.) die frierenden Fortuna-Fans, deren Mannschaft etwas bemühter in der Offensive zu Werke gehen schien. Oliver Finks Flachschuss stellte Fürths Torwart Max Gründ aber nicht vor große Probleme (63.), und nach wie vor war es eine unansehnliche Begegnung.

Gestört von vielen Unterbrechungen, weil auch die Fürther ihrerseits mehr und nicht immer fair zur Sache gingen. Da kam die spielerische Vorarbeit zum 1:0 der Fortuna, eingeleitet durch den gerade eingewechselten Sascha Dum, geradezu überraschend. Johannes van den Bergh brachte die Kugel herein, und Beister belohnte sich für seinen ersten Einsatz in der Startformation mit seinem Premierentor in der 2. Liga (73.).

Die zweite Tor-Vorbereitung des Linksverteidigers schoss Beister flach aus elf Metern ins Tor. Der Treffer wirkte auf die Düsseldorfer wie eine fußballerische Befreiung, plötzlich war mehr Tempo und Kombinationsfreude zu sehen. Da war dann sogar Zeit für Schmähgesänge der Fortuna-Fans gegen Borussia Mönchengladbach: „Zweite Liga, oh ist das schön, euch wiederzusehen“.

Unterbrochen durch den Beinahe-Torjubel bei Marcel Gaus’ Pfostentreffer (87.) und den Beifall für Melkas Glanzparade, der in der Nachspielzeit Christopher Nöthes Schuss aus kurzer Distanz abwehrte.

Anschließend war die Fortuna erneut mit dem Glück im Bunde, weil Schiedsrichter Grudzinski ein regelgerechtes Tor der Fürther wegen angeblicher Abseitsstellung nicht anerkannte. Am Ende gehörte das wohl auch zu einer gelungenen Bescherung für die Gastgeber im letzten Pflichtspiel des Jahres.

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