Fortuna setzt Zeichen zur Versöhnung

Mit einem 4:1-Sieg gegen Gladbach II beendete Fortuna Düsseldorf eine äußert wechselvolle Saison. Der Sieg kann allerdings nicht alle Enttäuschungen vergessen machen.

Düsseldorf. Es war ein Saisonabschluss, an dem sich die Geister schieden. Die Fortuna hat mit einem 4:1-Erfolg gegen Absteiger Borussia Mönchengladbach II einen Schlusspunkt unter eine äußerst wechselvolle Saison 2006/07 gesetzt. Für die einen war das "Finale" versöhnlich, weil es noch einmal herzerfrischenden Offensivfußball zu sehen gab mit einem glänzend aufgelegten Ahmet Cebe, der die Gäste fast im Alleingang schwindlig spielte. Zwei Treffer und eine glänzende Vorarbeit gingen auf das Konto des Hoffnungsträgers. Mit Ivan Pusic bildete er ein Sturmduo, das die Entdeckung des letzten Spieltags war. "Cebe hat fast wie eine Maschine gespielt. Überhaupt hat er eine Riesenentwicklung genommen", sagte der Trainer. Uwe Weidemann freute sich über die gute Leistung und den "wichtigen Sieg" seiner Mannschaft, die "einige Krakeeler mundtot gemacht hat". Doch für die Unzufriedenen war es wohl nur ein positiver Ausreißer nach einer überaus enttäuschenden Rückrunde. Allerdings stießen diese Unzufriedenen mit ihren "Uwe raus"-Rufen durchaus auch auf Widerstand unter der 5300 Zuschauern. "Der Sieg heute kann natürlich nicht alle Enttäuschungen überdecken", so Weidemann. "Die Fans leben einen Traum, den wir nicht erfüllen konnten. Wir werden nun Kraft tanken und es nächstes Jahr besser machen."

Sentimentale Verabschiedung von Torwart "Pat" Deuß

Einige, die dieses Jahr zu den Leistungsträgern und Führungsspielern zählten oder zählen sollten, werden im nächsten Jahr nicht mehr dabei sein (siehe neben stehenden Artikel). Während ein Robert Palikuca "sehr traurig ist, dass diese Mannschaft auseinander bricht", beschreibt es Patrick Deuß bei seinem Abschied trotz einiger Tränen in den Augen sachlicher: "Wechsel gibt es immer nach einer Saison. Diesmal sind es halt ein paar mehr." Der Torwart, der in sechs Jahren einiges erlebt hat und das letzte Spiel als Kapitän vor den Augen seiner alten Gefährten Frank Mayer und Axel Bellinghausen bestritt, hat durchaus Verständnis für Kritik. "Aber wenn ich zurückblicke auf einige unvergessliche Momente mit dem Aufstieg und dem danach abgewendeten Abstieg, denke ich, dass ich nicht alles falsch gemacht habe." Deuß wechselt nach Velbert und trifft mit seinem neuen Team in der Vorbereitung auf die Fortuna. Auch "Pino" Canale verabschiedete sich - nicht nur mit einer seiner besten Leistungen, sondern auch mit Kritik an einigen Fans: "Ich wollte es allen noch mal zeigen, die mich ausgepfiffen haben", so der Belgier, der nach Lübeck wechselt. "Ich kann einige Chaoten nicht verstehen, dass sie einen Spieler wie Ali Albertz auspfeifen, der so viel für den Verein getan hat. Bei den anderen Fans, die uns so super unterstützt haben, kann ich mich nur bedanken." Ähnlich sah es auch Trainer Weidemann, der das letzte Spiel als kleines Dankeschön sah, "den wir einem Großteil der Fans schuldig waren".

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