Fortuna Düsseldorf Fortuna scheitert an sich selbst

Nicht mal gegen ganz schwache Gäste vom FC St. Pauli gibt es einen Sieg. Am Ende verliert die Fortuna sogar mit 1:3.

Fortuna Düsseldorf: Fortuna scheitert an sich selbst
Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Fortuna Düsseldorf hat einen schweren Rückschlag im Abstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga hinnehmen müssen. Das Team von Trainer Friedhelm Funkel verlor gegen den FC St. Pauli mit 1:3 (0:0) und gleich drei Spieler: Kevin Akpoguma durch Verletzung, Adam Bodzek und André Hoffmann durch Platzverweise.

Mit einer Überraschung wartete Funkel bei der Mannschaftsaufstellung dann doch auf. Statt des erwarteten Marcel Sobottka stand Özkan Yildirim in der Startformation der Fortuna. Er sollte helfen, den Ausfall von Mittelstürmer Rouwen Hennings zu kompensieren, der nach seiner Magen-Darm-Erkrankung nicht mal im Kader stand. Die Hereinnahme von Emmanuel Iyoha war dem Trainer wohl zu riskant, weil dieser noch Trainingsrückstand hat und als Joker noch Bedeutung haben sollte.

Fortuna Düsseldorf gegen FC St. Pauli
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Doch all die Überlegungen waren schnell obsolet, denn das Spiel begann mit einem Schock: In einem Luft-Zweikampf nach einer Ecke verletzten sich der Hamburger Bernd Nehrig (Rücken) und Fortune Kevin Akpoguma (Kopf und Nackenbereich) so schwer, dass sie ausgewechselt werden mussten. Akpoguma wurde gar mit einer Trage vom Platz gebracht, während die Sanitäter seinen Nacken stabilisierten. Entsprechend stockend und gehemmt ging das Spiel weiter. Kaan Ayhan rückte in die Abwehr, Marcel Sobotta übernahm dessen Position im Mittelfeld.

Erst nach 20 Minuten wurde das Spiel munterer — dann aber richtig: Zunächst köpfte Oliver Fink St. Paulis Keeper Philipp Heerwagen den Ball aus kurzer Entfernung nach schöner Flanke von Julian Schauerte in die Arme. Ein halbe Minute später traf Christian Gartner nur den Außenpfosten des Hamburger Tores. Noch besser war die Möglichkeit von Aziz Bouhaddouz in der 32. Minute, als er aus zehn Metern den Ball volleynehmend nicht im Tor der Fortuna unterbringen konnte. Eher Pech war die Aktion von Gartner, der im Gegenzug eigentlich nur noch richtig zielen musste, dann aber beim Schuss ausrutschte und die gute Chance vergab. Das passierte auch Özkan Yildirim, als er allein auf das Tor zulief und den Ball unter dem Wehklagen der Fortuna-Fans verstolperte. Diese Szenen untermauerten, dass beide Teams derzeit nicht gerade zu den besten Teams der Liga zählen und zurecht auf den hinteren Plätzen rangieren.

Viele Fehlpässe, Fehler und Ungenauigkeiten prägten diese hektische Partie, in der beide Teams nicht zur Ruhe kamen und viele Zweikämpfe den Spielverlauf prägten. Immerhin kam Fink kurz vor der Pause noch zu einer Möglichkeit, als er in den Ball rutschte, ihn aber übers Tor beförderte.

Auch in der zweiten Hälfte wurde es nicht besser, eher noch hektischer. Kombinationen über mehrere Stationen sahen die Zuschauer allenfalls im Mittelfeld. Trotzdem wurde es plötzlich dramatisch, als zunächst Adam Bodzek Gelb-Rot sah und dann Ihlas Bebou und Özkan Yildirim gemeinsam die beste Fortuna-Chance vergaben, als sie zu zweit einen Konter kläglich vergaben. Doch Fortuna zeigte Willen, spielte auch mit zehn Mann weiter nach vorne und traf zum 1:0 durch Andre Hoffmann.

Zum Sieg reichte das nicht, im Gegenteil: Der Ausgleich durch Ziereis (78.) wirkte wie ein Schock. Noch schlimmer wurde es fünf Minuten später, als erst André Hoffmann nach einer Notbremse vom Platz flog und dann Christopher Buchtmann mit dem anschließenden Freistoß den Siegtreffer für St. Pauli erzielte. Das 3:1 durch Bouhaddouz machte endgültig den Deckel drauf.

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