Tolle Aktion Fortuna-Profis überraschen Funkel

Düsseldorf · Spieler und Funktionsteam gratulieren Fortunas Cheftrainer zum 800. Spiel in der Fußball-Bundesliga - mit einer großen Torte und bewegenden Worten. Jean Zimmer verteilt den Kuchen.

„Doc“ Ulf Blecker (rechts) überreicht im Namen der Mannschaft und des Funktionsteams den Jubiläums-Kuchen an Trainer Friedhelm Funkel, der sehr gerührt und dankbar reagiert.

„Doc“ Ulf Blecker (rechts) überreicht im Namen der Mannschaft und des Funktionsteams den Jubiläums-Kuchen an Trainer Friedhelm Funkel, der sehr gerührt und dankbar reagiert.

Foto: F95

Von Norbert Krings

Wer Friedhelm Funkel überraschen will, muss früh aufstehen oder etwas Besonderes in Petto haben. Seine Mannschaft hat das geschafft. Um 12 Uhr am Mittwoch musste Fortunas Cheftrainer eigentlich direkt nach dem Training zu einem privaten Termin. Sascha Rösler wurde von den Spielern vorgeschickt, um den 65-Jährigen auf dem Trainingsgelände zu halten. Der Teammanager hielt den Trainer wortreich davon ab, in den Wagen zu steigen und das Gelände zu verlassen. Inzwischen war Teamarzt Ulf Blecker eingetroffen und mit ihm eine Riesentorte. Die Mannschaft hatte zusammengelegt, um ihrem Trainer eine Freude zu machen und ihm zum 800. Bundesligaspiel (als Trainer und Spieler) zu gratulieren. Auch das Funktionsteam blieb dabei nicht unbeteiligt. Ulf Blecker hielt in seiner einmaligen Art mit bewegenden Worten eine Ansprache und Friedhelm Funkel antwortete überwältigt, gerührt und sehr dankbar.

Wir sprachen kurz danach mit Jean Zimmer über diesen weiteren Beweis, wie eng und herzlich das Verhältnis zwischen Mannschaft und Trainer bei Fortuna Düsseldorf ist. „800 Spiele — das ist schon etwas. Ich wage zu bezweifeln, dass das noch jemand nach ihm schafft“, sagte Jean Zimmer, der glaubt, dass es auch ein ganz besonderer Moment für den Trainer war. Zimmer durfte den Kuchen verteilen, nachdem „der „Doc“ das ganze kulinarische Kunstwerk in entsprechend große Stücke geschnitten hatte. „Diese Art von Teamgefühl gibt es nicht überall, das ist etwas ganz Besonderes hier“, erklärte der 25-Jährige. „Das erinnert mich so wenig an früher, wenn man auf dem Bolzplatz war und mit seinen Kumpeln Fußball gespielt hat. Es macht Riesenspaß in dieser Mannschaft.“ Früher sei es einfach nur Kicken gewesen, „heute ist es trainieren und arbeiten. Und was dabei herauskommt, sieht man dann am Wochenende auf und neben dem Platz“, sagte Zimmer. Es sei kein Gesetz, dass das mit dieser Art Teamgeist überall so gut klappt wie in Düsseldorf. „Aber es ist die Grundvoraussetzung für den Erfolg.“

Im Pokal, beim FC Schalke, hätte Zimmer zu gerne gespielt

Erfolg hatten die Fortunen in den vergangenen Wochen. Dieses Jahr sei es aus Zimmers Blickwinkel tatsächlich so, dass immer elf Spieler in rot und weiß miteinander und füreinander rennen und arbeiten. Das gibt es sicherlich auch bei anderen Vereinen. „Aber diese Harmonie, die innerhalb des ganzen Teams herrscht, und da nehme ich die Trainer und den ganzen Stab nicht aus, ist großartig“, sagte Zimmer. „Das macht Spaß und noch mehr natürlich im Erfolgsfall.“

Im Pokalspiel beim FC Schalke 04 hat Zimmer auf der Tribüne sitzen müssen. „Das war kein schönes Gespräch für mich, weil ich wie wohl jeder Spieler unbedingt spielen möchte“, sagte der 25-Jährige. Doch der Trainer habe es mit vielleicht zwei, drei Ausnahmen geschafft, die richtige Elf auf den Platz zu schicken. Und dann müsse er eben den einen oder anderen mal enttäuschen.

Die große Breite im Kader der Fortuna ist auch für Zimmer mitentscheidend für den Erfolg. Ein wenig überraschend kam jedoch seine Aussage über den größten Lerneffekt in der laufenden Spielzeit. „Die sechs Spiele in Folge, die wir nicht gewonnen haben, haben uns im Nachhinein sehr geholfen“, erklärte Zimmer. Die Mannschaft sei dadurch noch mehr zusammen gewachsen und habe sich untereinander mehr ausgetauscht. Der Reifeprozess läuft, aber sei noch lange nicht abgeschlossen.

Für ihn selbst war es wichtig, auf dem Platz immer mehr Verantwortung zu übernehmen. Die Zahl seiner Fehlpässe sei deutlich kleiner geworden. „Mir gefallen einfach diese Situationen, in denen ich mit Tempo nach vorne stoßen kann“, sagte Zimmer. An eine solche kann sich wohl jeder Fortuna-Fan erinnern. Dabei sprang das Tor des Monats gegen den Borussia Dortmund heraus.

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