Fortuna Düsseldorf Fortuna: Kramer bleibt — trotz aller Blamagen

Düsseldorf. Der Abstand von Blamage zu Blamage wird kleiner: Nur neun Tage lagen zwischen den zwei peinlichen Pleiten für Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf: Nach dem 1:5 im DFB-Pokal in Nürnberg verschärfte eine desaströse Leistung beim 0:4 am Montagabend beim FC St. Pauli die Lage noch einmal.

Trainer Frank Kramer

Trainer Frank Kramer

Foto: Kevin Kurek

„Dass sie in dieser Situation mit allem, was sie hat, dagegen hält, muss man von der Mannschaft erwarten können“, sagte Fortuna frustrierter Trainer Frank Kramer. „Das wir so auseinanderbrechen, ist nicht zu erklären. Wir haben brutal schlecht verteidigt, die Türe für den Gegner war zu weit offen.“

Dabei hatten die Gäste aus dem Rheinland Glück, dass sie ihren Besten in Michael Rensing im Tor hatten — und St. Pauli mit seinen vier Toren von Lennart Thy Gnade walten ließ. Und: Die Kiezkicker hatten nicht einmal überragend oder besonders druckvoll agiert.

Kramers Analysen wiederholen sich: „Geht etwas in die Hose, zeigt es sich, dass wir weder stabil noch gefestigt sind“, so der erst vor dieser Saison geholte Trainer. „Wir gehen einfach nicht geschlossen genug dagegen an.“ Für Fortuna sind diese Enttäuschungen ein mindestens zweiwöchentliches Deja vu. Auch die Aussagen wiederholen sich.

Und der Ablauf ist stets gleich: Nach einer Niederlage folgen die Versprechen, in jener Form nicht noch einmal aufzutreten. Darauf folgen im besten Fall glücklich errungene Heimerfolge, bevor die nächste Enttäuschung greift. Kramer schafft es nicht, Kontinuität und Konstanz zu vermitteln. Dass seine Spieler stets betonen, mit dem Trainer gut auszukommen, ist längst zur Farce verkommen. „Wenn die Mannschaft immer wieder betont, den Trainer so sehr zu schätzen“, sagt Interimsvorstand Paul Jäger, „dann soll sie auch für ihn spielen.“

Kramer sitzt zehn Tage vor dem Spiel gegen den Tabellenletzten MSV Duisburg (20. November, 18.30 Uhr) längst auf einem Schleudersitz. Die Beteuerungen aus Vereinsspitze und Aufsichtsrat, mit dem Trainer weiter arbeiten zu wollen, hört man wohl, aber der Glaube daran schwindet. „Die Frage, ob ich in Ruhe weitermachen darf, kann ich nicht beantworten“, sagt Kramer selbst. „Ich werde hart und klar mit der Mannschaft arbeiten und das tun, was ich beeinflussen kann. Ansatzpunkte gibt es.“

Jäger sagte auf die Frage, ob Kramer gegen Duisburg auf der Bank sitze: „Ein klares Ja!“ Er nehme stattdessen die Mannschaft in die Pflicht. Die steht mit zwölf Punkten aus 14 Spielen auf Rang 16 der 2. Bundesliga.

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