Fortuna kommt zu oft flügellahm daher

Das Team vernachlässigt oft das Spiel über die schnellen Außen. Erst Joker sorgen dort für Gefahr.

Fortuna kommt zu oft flügellahm daher
Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Das temporeiche Spiel über die Flügel war nicht gerade die Domäne von Fortuna Düsseldorf in den ersten 19 Begegnungen der laufenden Spielzeit. So richtig überragend hat allerdings auch niemand auf dieser Position dauerhaft agieren können. Dennoch gab es enge Spiele, die durch die Joker auf den Außenpositionen (mit-)entschieden wurden. Bestes Beispiel ist das letzte Fortuna-Tor 2014 durch Mathis Bollys energischen Sololauf gegen Union Berlin, der mit dem 1:0-Siegtreffer belohnt worden war.

Dem 31 Jahre alten „Dampfmacher auf links“ merkte es jeder an: Die Identifikationsfigur der Fortuna hat wieder richtig Spaß am Fußballspielen. Zu Beginn der Saison konnte er endlich für seinen Verein schmerzfrei auflaufen und seine Energie wieder ganz dem Spielgerät und seiner Leistung widmen. Doch Bellinghausen war zuletzt nicht mehr das Muster an Beständigkeit. Zu oft wechselten starke Leistungen mit schwächeren Auftritten ab. Das vorbildliche Engagement ließ er jedoch nie vermissen. Note: 3+

Prognose: Bis zur Winterpause hatte Bellinghausen seinen Stammplatz sicher. Jetzt ist adäquate Konkurrenz vorhanden, und er wird hart um seinen Platz in der Mannschaft kämpfen müssen.

Vom 22 Jahre alten Australier hatten sich alle Fans nach einer starken ersten Saison in Düsseldorf eine noch bessere zweite erwartet. Doch dem Sunnyboy steckten bis Ende November die WM-Strapazen in den Knochen. Seine Auftritte bis dahin waren von mangelnder Zweikampfstärke, wenig Tempohärte und Problemen im Passspiel gekennzeichnet. Von Torgefahr war bei ihm bis zum Treffer im Spiel gegen Sandhausen (1:3) kaum etwas zu erkennen. Dann kam Halloran doch noch in Schwung und hatte in Frankfurt mit dem von ihm abgefälschten Führungstor und gegen Braunschweig weitere Erfolgserlebnisse, weil er anscheinend wieder fit und antrittsschnell ist. Note: 3-

Prognose: Halloran könnte zum Gewinner der Rückrunde werden, weil jetzt unbelastet aufspielen kann und seine Lockerheit zurückgewonnen hat.

Dem 22 Jahre alten Außenstürmer fehlte in dieser Spielzeit die Unbekümmertheit, die ihn in der Rückrunde der vergangenen Saison ausgezeichnet hatte. Er wirkt ein wenig verkrampft und so, als wolle er Fehler auf jeden Fall vermeiden. Zudem wurde er zuletzt meist für defensivere Aufgaben auf den Außenbahnen eingesetzt und machte da seine Sache ordentlich. Dadurch war von Flügelläufen oder Torgefahr allerding nicht mehr viel zu sehen. Note: 4+

Prognose: Die Situation wird für Erat nicht einfacher, und vielleicht muss er sich damit abfinden, zunächst öfter nur auf der Tribüne zu sitzen. Mehr Unberechnbarkeit würde ihm gut tun.

Fast schon ehrfürchtig werden die Sprints des 24 Jahre alten Flügelflitzers bestaunt. Und die Fans halten bei seinen Aktionen den Atem an, weil sie Angst haben, Fortunas Usain Bolt würde sich wieder die Muskeln zerren. Bolly hat Potenzial, das hat nicht nur seine letzte Aktion mit dem besagten Tor gegen Berlin deutlich gemacht. Doch sein Körper muss mitspielen. Note: 4+

Prognose: Bolly wird so lange nicht über die Jokerrolle hinauskommen, bis die medizinische Abteilung und der Fitnesscoach dafür gesorgt haben, dass sein Körper belastbarer sein wird.

Auch der Vize-Kapitän wurde sporadisch auf dem Flügel eingesetzt. Seine Stärken liegen aber sicherlich woanders, da ihm die Antrittschnelligkeit für diese Aufgabe fehlt. Note: 4+

Prognose: Lambertz hilft da aus, wo er gebraucht wird. Auf dem Flügel macht es wenig Sinn.

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