Fortuna in immer größerer Abstiegsgefahr - 1:2 gegen Dortmund

Düsseldorf. Durch die Siege der Konkurrenten am Samstagnachmittag hatte sich der Druck auf die Fortuna noch erhöht: Der FC Augsburg hatte durch das 3:0 gegen den VfB Stuttgart nach Punkten sogar gleichgezogen mit den Düsseldorfern auf dem ersten Nichtabstiegsplatz der Fußball-Bundesliga, die TSG Hoffenheim hatte sich als Vorletzter mit dem 2:1 gegen den 1. FC Nürnberg bis auf drei Zähler genähert.

Im Heimspiel gegen Borussia Dortmund unterlag die Mannschaft von Trainer Norbert Meier aber einer „B-Elf“ mit 1:2 (0:1), schwebt nach dem neunten sieglosen Spiel in immer ärgerer Abstiegsgefahr.

Nach einer schwungvollen Anfangsphase wurden die Düsseldorfer eiskalt erwischt, Nuri Sahin traf mit einem Schlenzer aus 25 Metern zum 0:1 (20.). Jakub Blaszczykowski erhöhte (70.) auf 0:2, ehe es Adam Bodzek mit dem 1:2 (88.) noch einmal spannend machte.

Ausgerechnet Bodzek: Einiges hatten sich die Gastgeber von der Rückkehr des defensiven Mittelfeldspielers erhofft. Nach vier Wochen Pause und nur vier Tagen im Mannschaftstraining war „Bodze“ gegen Dortmund wieder dabei: „Ich habe mich gesteigert, auch in der Intensität der Zweikämpfe. Jetzt freue ich mich, wieder auf dem Platz zu stehen.“ Natürlich hatte er nach der Pause „richtig Bock“. Aber das galt wohl für alle, zumal Bodzeks Rückkehr in die Startelf (für Robert Tesche) nur eine von fünf Veränderungen im Vergleich zum Spiel beim Hamburger SV war. Leon Balogun durfte nach nur einem Spiel wieder als Rechtsverteidiger ran (statt Tobias Levels), Ken Ilsö rückte für Oliver Fink ins Team, Robbie Kruse für Stefan Reisinger, und Dani Schahin durfte diesmal von der ersten Minute an, nachdem er für Genki Omae früh eingewechselt worden war.

Auf Dortmunder Seite gab es sogar doppelt so viele Veränderungen im Vergleich zum Champions-League-Halbfinale gegen Real Madrid. Einzig Innenverteidiger Mats Hummels stand erneut in der Startelf der Schwarz-Gelben. Fluch oder Segen für die Fortuna? Denn die „zweite Reihe“ hatte zwar in der Formation noch nie zusammengespielt, wollte sich aber durchaus beweisen auf der Bundesligabühne.

Von der ersten Minute an war den Fortunen anzumerken, dass sie unbedingt punkten wollten. Während sich die Dortmunder auf dem Feld noch kennen lernten, brachten die Gastgeber sehr viel Wucht in die Begegnung. Damit war es allerdings nach einer knappen Viertelstunde vorbei, Dortmund übernahm die Initiative und wurde auch schnell gefährlich. Erst traf Julian Schieber den Pfosten, nachdem Torwart Fabian Giefer einen Eckball unterschätzt hatte. Kurz darauf war es soweit, und wieder sah Giefer alles andere als gut aus: Nuri Sahin schlenzte den Ball aus 25 Metern in den rechten oberen Winkel, Giefer hatte deutlich zu weit vor dem Tor gestanden.

Den Schock mussten die Fortunen erst verdauen, brauchten rund zehn Minuten, ehe sie wieder mitmischten. Doch so richtig gefährlich wollte es nicht werden. Dortmund hatte sich offenbar eingespielt, konnte sich in eine sichere Defensive zurückziehen und ließ bis zur Pause nichts mehr zu.

Nach dem Wechsel wurde es nicht besser. Die Fortunen wirkten verunsichert, Dortmund fand immer besser in die Begegnung und spielte sich gute Chancen heraus. So war der zweite Treffer gegen mutlos wirkende Gastgeber beinahe logisch: Eine starke Kombination über den eingewechselten Robert Lewandowski und Julian Schieber musste Jakub „Kuba" Blaszczykowski nur noch einschieben, nachdem er den Angriff selbst eingeleitet hatte (70.). Dass Schiedsrichter Michael Weiner nach einem Handspiel im Strafraum von Dortmunds Hummels nicht auf Strafstoß entschied, kam noch erschwerend hinzu (74.).

Das Kopfballtor von Adam Bodzek (88.) machte es unverhofft noch einmal spannend, doch Engagement und Biss kamen einfach zu spät. Ein Remis wäre schon mehr als glücklich gewesen. Den Düsseldorfern bleiben jetzt nur noch drei Spiele, um den Abstieg zu verhindern — am nächsten Samstag geht es zu Eintracht Frankfurt (15.30 Uhr).

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