Fortuna holt nur einen Punkt in Bielefeld

Bielefeld. So langsam muss sich Fortuna Düsseldorf von den Hoffnungen auf den Bundesliga-Aufstieg in dieser Saison verabschieden. Am Sonntag Nachmittag reichte es für das Team von Trainer Norbert Meier nur zu einem 1:1 (1:0) bei Arminia Bielefeld und selbst dieser Punkt vor 13900 Zuschauern auf der Bielefelder Alm war am Ende als glücklich zu bezeichnen.

Damit verpasste die Fortuna die Chance, näher an den FC Augsburg heran zu rücken, denn die Schwaben kamen zeitgleich ebenfalls nur zu einem 1:1 beim FSV Frankfurt.

Lang', lang' ist's her. Vor fast genau elf Jahren trat die Fortuna zum bislang letzten Mal auf der Bielefelder Alm an. Die sah am 16. April 1999 noch deutlich anders aus und auch die Torschützen beim Bielefelder 2:0-Erfolg haben ihre Fußballschuhe längst an den Nagel gehangen und verdienen ihr Geld heute als Trainer. Bruno Labbadia beim Hamburger SV sicherlich etwas mehr als Thomas Stratos, der mit dem SC Wiedenbrück kurz vor dem Aufstieg in die Regionalliga West steht und damit in der kommenden Saison auf Fortunas Zweite treffen wird.

Am Ende der Saison 1998/99 stieg die Fortuna in die Drittklassigkeit ab. Das wird in dieser Spielzeit nicht mehr passieren, allerdings war vor der Partie im sonnigen Ostwestfalen auch der direkte Aufstieg nach dem 6:1 des FC St. Pauli über die TuS Koblenz bei neun Punkten Rückstand und der um 19 Treffer schlechteren Tordifferenz zu 99,9 Prozent unmöglich. Platz drei aber, der zur Teilnahme an den Ausscheidungsspielen gegen den Tabellen-16. der Bundesliga berechtigt, lag noch im Bereich des Machbaren. Zumal Konkurrent FC Augsburg beim um den Klassenerhalt kämpfenden FSV Frankfurt vor einer schwierigen Aufgabe stand.

Fortuna-Trainer Norbert Meier bot daher seine stärkste Formation auf und vertraute damit den elf Spielern, die am vergangenen Sonntag den TSV 1860 München mit 2:0 bezwangen. Die von Interimscoach Frank Eulberg betreuten Gastgeber hingegen mussten auf den gelbgesperrten André Mijatovic verzichten, der als linker Innenverteidiger von Nils Fischer vertreten wurde.

Die Düsseldorfer, unterstützt von vielen mitgereisten Fans, hatten Anstoß und nach 49 Sekunden auch die erste Chance, als Heidinger einen Schuss aufs kurze Eck platzierte, Arminen-Schlussmann Eilhoff damit aber vor keine Probleme stellte. Danach schienen sich die durch ihren Vier-Punkte-Abzug wegen Verstößen gegen die Lizenzbestimmungen um die goldene Ananas spielenden Hausherren zu fangen. Pavel Fort versuchte es mit einem Seitfallzieher (6.), doch die Fortuna ließ sich nicht in die Defensive drängen und nach einer schönen Flanke von Weber traf Heidinger den Ball zwar nicht richtig, mit dem verunglückten Schuss aber mitten ins Schwarze - 1:0 in der 15. Minute.

Fünf Minuten später hätte Oehrl nach Zuspiel von Harnik sogar erhöhen können, doch Bollmann klärte zur Ecke. Fortuna hatte nun mehr vom Spiel, Bielefeld aber durch Federico in der 35. Minute die größte Chance. Zwei Minuten danach musste Trainer Meier wechseln. Oehrl erlitt nach einem harten Einsteigen von Fischer eine schwere Prellung und wurde durch Gaus ersetzt. Mit dem 1:0 ging es in die Pause, in Frankfurt waren gegen Augsburg zu diesem Zeitpunkt noch keine Tore gefallen.

Bielefeld brachte zur zweiten Halbzeit Guela für Kirch, aber das Heft des Handelns nahm die Fortuna wieder in die Hand. Nach einem schönen Pass von Gaus stand Harnik völlig frei vor Eilhoff, vergab allerdings überhastet. Zeitgleich gelang Augsburg durch Thurk das 1:0 und obwohl dieses Ergebnis in Bielefeld nicht auf der Anzeigetafel erschien, wirkten die Düsseldorfer plötzlich gelähmt. Zwei Kopfbälle von Kerr und Katongo konnte Ratajczak noch entschärfen (59.), dann aber griff der Keeper nach einer Ecke daneben und Pavel Fort konnte zum 1:1 einköpfen (65.).

Kurz darauf war Fort allerdings fort, denn der Tscheche leistete sich in der 74. Minute eine Tätlichkeit gegen Lambertz und wurde vom Platz gestellt. Die Fans gingen auf die Barrikaden, die Partie wurde hektischer, die Verwarnungen häuften sich. Für Jens Langeneke war es die fünfte, er ist damit am nächsten Sonntag in Oberhausen gesperrt. Augsburg musste inzwischen den Ausgleich schlucken, doch auf der Alm war die Arminia in Unterzahl dem zweiten Treffer nun näher als zuvor mit elf Mann dem Ausgleich. Ratajczak rettete gegen Lameys Kopfball (78.) und mehrere Distanzschüsse verfehlten ihr Ziel nur knapp. Am Ende blieb es aber ebenso wie im Spiel des FC Augsburg beim 1:1 und damit beim Fünf-Punkte-Rückstand auf die Fuggerstädter.

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