Fortuna-Helden werden zu Urban Art

Zwölf Künstler haben aktuelle und legendäre Spieler von Fortuna Düsseldorf porträtiert — mit ganz unterschiedlichen Ergebnissen.

Das sind die Porträts der Fortuna-Helden
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Das sind die Porträts der Fortuna-Helden

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Düsseldorf. Fortuna-Fan sein und Galerist sein, das geht bei Klaus Rosskothen im Moment vortrefflich Hand in Hand. Seit ihn sein Vater 1978 mit zum Pokalfinale gegen Köln genommen hatte, ist der 50-Jährige mit vollem Herzen dabei. 40 Jahre später trifft sich diese Leidenschaft mit seiner Berufung als Galerist im Pretty Portal und mündet in Rosskothens ganz persönliches Fanprojekt.

Zwölf Düsseldorfer Vertreter der Urban Art und der Streetart hat er nach Absprache mit Alexander Steinforth, Direktor Strategie und Geschäftsentwicklung bei der Fortuna, gebeten, Vereinslegenden oder Spieler aus dem aktuellen Kader zu porträtieren. Das Ergebnis ist am Donnerstag ab 19 Uhr (bis 21. September) in der Ausstellung „Aufstiegshelden“ mit insgesamt 20 Werken an der Brunnenstraße 12 zu sehen. Auch Spieler werden dabei sein — und sich als Kunstwerke betrachten dürfen.

Rosskothen freut, wie unterschiedlich und in „ihrer ganz eigenen Bildsprache“ die Künstler das Thema umgesetzt haben. Benito Raman wird beispielsweise nur erkennen, wer seinen Spitznamen weiß. Als Speedy Gonzales flitzt er durchs Bild. Der durch seine großformatigen Wandbilder international wohl bekannteste Künstler DXTR (The Weird) malt hier in grobpixeligem Stil. Was computeranimiert aussieht, ist analog handgemacht.

Ebenfalls nur bei genauem Hinsehen zu erkennen ist das Porträt von Axel Bellinghausen. In Anlehnung an seine große Rückentätowierung hat Max Fiedler alias Mexer auch sein Bild wie ein Tattoo angelegt. In vielen Details ist neben einem kleinen, punkigen Comicgesicht der Typ Bellinghausen charakterisiert — der Dauerläufer etwa mit einem maschinengestützten Herz.

Streetart-Vertreter L.E.T. wiederum kombiniert wie gewohnt Schablonen-Kunst und Spraydose mit freihändig aufgetragenen Elementen aus Kreide. Der regelmäßige Stadiongänger erzählt, dass er zunächst damit gekämpft hat, einen jubelnden Rouwen Hennings zu porträtieren. „Das hat allerdings nicht funktioniert, sein Gesicht wirkte auf diesen Fotos immer sehr anders.“ So griff er auf ein klassisches, frontales Porträt zurück, was durch L.E.T.s Stil auch nicht zu clean wirkt.

Zwei weitere Künstler haben die Vorgaben des Ausstellungsthemas weit gedehnt. So hat Mindix (bekannt auch als Sänger von Krombacher MC) eine Liedstrophe zum Dasein als Fan großformatig handgeschrieben. Und Pdot hat seinen tausendfach in der Stadt aufgeklebten Pac-Man-Geistern weitere Varianten folgen lassen — und zwar sind es Fortuna-Fan-Geister in Rot mit „F 95“-Aufschrift.

Und natürlich dürfen auch einige Legenden der Fortuna nicht fehlen. KJ263 hat einen „Aleksandar Ristic“ mit Acrylmarker aufs Papier gebracht, der mit seinem windschiefen Gesicht clownesk anmutet.

Roman Klonek lässt seinen jungen „Toni Turek“ eine übermäßig glänzende Schmalzlocke tragen. Mexer hat neben dem Bellinghausen-Tatoo auch einen karikaturhaft blickenden Gerd Zewe in leuchtenden Farben mit Acryl, Sprühlack und Bleistift angefertigt.

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