Fortuna findet in Wolfsburg den Seelenfrieden

Wolfsburg (dpa) - Das Remis im Gepäck auf der Heimfahrt nach Düsseldorf machte Norbert Meier froh. „Es ist sehr gut für die Seele der Mannschaft, dass wir endlich den Auswärtsfluch besiegen konnten“, kommentierte der Fortuna-Coach das unspektakuläre 1:1 (1:0) beim VfL Wolfsburg.

Der erste Auswärtspunkt im Jahr 2013 erwärmte am Freitagabend im kalten Wolfsburger Stadion zumindest Spieler, Trainer und die mitgereisten Fans des Bundesliga-Aufsteigers. „Wir wollten einen Sieg, aber vielleicht ist dieser Punkt am Saisonende entscheidend“, sagte Verteidiger Leon Balogun. Auch Kapitän Adam Bodzek war mit der Ausbeute im Abstiegskampf letztlich zufrieden. „Ich denke, dass das Unentschieden in Ordnung geht. Wir müssen jeden Punkt mitnehmen, den wir bekommen können“, sagte Bodzek angesichts der Wolfsburger Dominanz mit 64 Prozent Ballbesitz.

In der ersten Halbzeit schoss die Fortuna nur einmal aufs Wolfsburger Tor - und traf durch Mathis Bolly (37. Minute). Der norwegische Wintereinkauf, dessen Vater aus der Elfenbeinküste stammt, verbreitet so etwas wie Bollywood-Flair bei den Rheinländern. Bolly hatte beim 2:3 in der Vorwoche in München sein erstes Bundesligator erzielt. „Zwei Spiele, zwei Tore, so kann es weitergehen“, sagte Sportvorstand Wolf Werner.

Wolfsburg Torjäger Ivica Olic (51.) hielt dagegen und bewahrte mit seinem sechsten Saisontor die heimschwache VfL-Mannschaft vor einer Pleite. „Das war nicht genug“, haderte Manager Klaus Allofs, der für die Fortuna als Spieler und Trainer tätig war. Ohne den gelbgesperrten Diego konnten die im Abschluss harmlosen Niedersachsen Gäste-Keeper Fabian Giefer nur selten prüfen. „Ich habe gewusst, dass es nicht so viel wie in München wird“, erklärte Giefer zu seinem Arbeitspensum.

Mit dem Filmtitel „Angst essen Seele auf“ als Motto hatte Meier seine Profis vor der Partie zu einem mutigen Auftritt aufgefordert. Erst nach dem Ausgleichstor lockerten die Düsseldorfer ihre defensive Grundhaltung und hatten durch einen Lattentreffer von Robert Tesche und durch Dani Schahin in der Nachspielzeit sogar Chancen zum Sieg. „Da haben wir uns das Unentschieden erarbeitet“ stellte Meier fest.

Sein Kollege Dieter Hecking konnte da nicht widersprechen. „Es fällt mir schwer, das Spiel einzuordnen“, gestand der enttäuschte VfL-Coach. Nach der 5:2-Gala in Freiburg hatte er sein Team umbauen müssen. Neben Diego fiel auch der verletzte Ivan Perisic aus. Diego-Ersatz Thomas Kahlenberg setzte kaum Impulse und wurde sogar von den eigenen Fans ausgepfiffen. „In der zweiten Hälfte hatten wir zu viel Ballverluste und haben der Fortuna zu viel Räume gelassen. Wir müssen mit dem Punkt letztendlich zufrieden sein“, sagte Hecking.

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