Fortuna feiert Torfestival bei 5:0-Sieg in Karlsruhe

Karlsruhe. Mehr als 20 Jahre war der bisher letzte Düsseldorfer Sieg in Karlsruhe her, und nicht nur deshalb sollte ein Erfolg der Fortuna beim KSC im Samstagsspiel der 2. Fußball-Bundesliga gelingen, sondern auch, um den Abstand zu den Aufstiegsplätzen nicht abreißen zu lassen.

Durch zwei frühe Treffer waren die Weichen auch schnell in Richtung Erfolg gestellt, am Ende meldete sich die Fortuna mit einem klaren 5:0 (2:0) sowie dem ersten „Dreier“ seit Anfang Dezember und sechs Ligaspielen zurück im Aufstiegsrennen.

Trotz aller Widrigkeiten und angeschlagener Spieler hatte Fortuna-Trainer Norbert Meier der gleichen Elf vertraut, die beim 0:0 gegen Alemannia Aachen am Montag begonnen hatte. Gelegenheit zur Wiedergutmachung also. Der Tabellenvorletzte machte allerdings vor 16 149 Zuschauern sofort ernst, griff die Gäste früh in deren Hälfte an und provozierten Fehler: So nutzte Pascal Groß eine Unaufmerksamkeit in der Fortuna-Abwehr, drang in den Strafraum ein, scheiterte aber am gut reagierenden Robert Almer im Düsseldorfer Tor (5.).

Auf der anderen Seite narrte Ken Ilsö zwei KSC-Verteidiger, zirkelte den Ball auf das Tor, doch Torwart Dirk Orlishausen lenkte den Ball mit den Fingerspitzen um den Pfosten (10.). Irrtümlicherweise gab Schiedsrichter Felix Zwayer keinen Eckstoß, und vielleicht war gerade das gut für die Fortuna: Denn nach der folgenden Balleroberung kam der Ball zu Sascha Rösler, der von rechts in den Strafraum flankte, wo Oliver Fink ziemlich allein gelassen die Kugel mit rechts zum 1:0 ins Netz drücken konnte (10.). Die lang ersehnte 1:0-Führung, die es seit sechs Ligaspielen nicht mehr gegeben hatte.

Und die schien die Düsseldorfer zu beflügeln. Auf Vorlage von Ken Ilsö, dessen Schuss zuvor abgeblockt worden war, schoss Maximilian Beister von der Strafraumgrenze flach zum 2:0 in die Maschen (15.). Durch Beisters zehntes Saisontor waren die Karlsruher deutlich angeschlagen, den frechen Mut vom Anfang war dahin. Schon nach 25 Minuten kassierten die KSC-Akteure für ihr hilfloses Bemühen gellende Pfiffe im Wildparkstadion. Das „Wir steigen auf und ihr steigt ab“ aus dem Block der rund 3000 mitgekommenen Fortuna-Fans war plötzlich auf beiden Seiten wieder mit Zahlen zu belegen.

Zunächst auch mit Aktionen, ehe KSC-Stürmer Klemen Lavric einen Kopfball nur knapp über die Latte setzte (36.). Die Karlsruher hatten sich aus ihrer Schockstarre gelöst, gestalteten das Geschehen auf dem Rasen bis zur Pause wieder ausgeglichener. So zog Steffen Haas im Strafraum direkt, aber nicht platziert genug ab (43.), so dass Almer sicher zupacken konnte.

Zur Pause vermutete Fortuna-Finanzvorstand Paul Jäger, dass Trainer Norbert Meier „sicher dir richtigen Worte finden wird“, um das Nachlassen seiner Mannschaft zu unterbinden. Und fünf Minuten nach Wiederbeginn war es soweit: Beister spazierte beinahe durch die KSC-Abwehr, sein Schuss knallte gegen den Pfosten, ehe Ken Ilsø gedankenschnell reagierte und mit Vollspann zum 3:0 (50.) einschoss. Es war sein erster Treffer seit dem Gastspiel in Karlsruhe in der vergangenen Saison im April 2011 (2:2). Und auch Sascha Rösler wollte sich nicht lange bitten lassen, zirkelte einen Freistoß aus 17 Metern zum 4:0 in den Winkel (54.) — sein zwölftes Saisontor.

Da war der Ärger kurz zuvor vergessen, als Schiedsrichter Zwayer bei seinem verzögerten Freistoßpfiff den Vorteil ab- und damit das Weitschusstor von Fink nicht anerkannte. Und der Rest des Nachmittages waren Partystimmung unter den Fortuna-Fans, ein sehenswertes 5:0 (76.) durch einen sehenswerten 20-m-Schuss von Andreas Lambertz, der durchaus in die Auswahl zum „Tor des Monats“ kommen könnte, und ein Ergebnis, mit dem die Fortunen auch noch Boden im Torverhältnis gutmachten.

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