Fortuna-Fans meckern und feiern
Die Kiezkneipe „Bilker Häzz“ wird für Dauerkartenbesitzer zur Ersatzheimat bei den Auswärtsspielen.
Auf allen drei Flachbildschirmen der Kneipe „Bilker Häzz“ ist am Freitag um Viertel vor sieben das selbe Bild zu sehen. Benito Raman sprintet durch die Braunschweiger Hälfte. Die ersten springen schon auf, als er alleine auf das Tor zuläuft. Als ihm der Ball verspringt, fangen die ersten schon wieder an, zu meckern. Doch wenige Sekunden später will davon niemand mehr etwas wissen, als der Ball bei Davor Lovren landet, der ihn im leeren Tor unterbringt und Fortuna damit zum Zweitliga-Spitzenreiter macht.
Dieses emotionale Hin-und-Her, wie beim 1:0 der Fortuna in Braunschweig, macht für viele Menschen den Reiz am Fußball aus. Und vor allem den Reiz daran, die Spiele unter Gleichgesinnten in einer Kneipe, wie dem „Bilker Häzz“ in der Bilker Allee, zu sehen. Die meisten Stammkunden kommen zu Auswärtsspielen, während sie zu Heimspielen ins Stadion gehen.
In der Kneipe gucken sie das Spiel gemeinsam und hochkonzentriert. Jeder Fehlpass und jeder Schussversuch wird mit einem Kommentar abgehandelt. Wirklich miteinander gesprochen wird während des Spiels daher kaum. Außer bei der Frage, ob jemand noch ein Getränk haben möchte, wird auf die Halbzeitpause verwiesen, wenn jemand angesprochen wird. Warum aber gerade diese Kneipe als „Ersatzheimat“ für Auswärtsspiele genutzt wird, erklärt der 47-jährige Andreas: „Die Leute sind hier einfach besonders nett und mit den Sesseln ist es hier schöner und gemütlicher, als in anderen Kneipen.“