Fortuna vor dem Re-Start „Die ganze Nation und viele Menschen weltweit werden auf uns schauen“

Düsseldorf · Andre Hoffmann weiß um die Wichtigkeit des Re-Starts der Bundesliga am Samstag. Fortuna Düsseldorfs Abwehrspieler hat noch keinen Fingerzeig, wer gegen Paderborn in der Startformation stehen wird.

Andre Hoffmann weiß, welche Verantwortung er und seine Mitspieler am Samstag haben.

Andre Hoffmann weiß, welche Verantwortung er und seine Mitspieler am Samstag haben.

Foto: Wolff/Christof Wolff

Langsam fängt es an zu kribbeln. Besonders deutlich verspüren das die Spieler von Fortuna Düsseldorf vor dem Re-Start der Saison am kommenden Samstag. Langeweile scheint es nicht zu geben, wie Andre Hoffmann per Video-Call aus dem Quarantäne-Hotel am Flughafen berichtet. „Verein und Hotel bemühen sich, dass wir gut beschäftigt sind und so keine Art von Lagerkoller aufkommt“, sagt der Abwehrspieler der Fortuna, der von Kickern, Billard und Tischtennis unter den inzwischen gewohnten Sicherheitsvorkehrungen berichtet. Natürlich ist auch einmal am Tag Training, und das ist derzeit sehr intensiv, um möglichst nahe an die Spiel-Belastung heranzukommen. „Das ist natürlich unter diesen Voraussetzungen ganz anders als die Vorbereitung auf ein normales Ligaspiel“, sagt er und weist aber auf die immerhin gewohnten Videoschulungen hin, die sowohl noch mal die eigenen Spiele (Stärken und Schwächen) als auch die Vorbereitung auf den Gegner betreffen. Das einzige was da anders ist, betrifft den Raum. „Der ist riesig, und wir stehen alle weit auseinander.“

„Der Trainer macht es mit der Aufstellung spannend“

Angst, dass auf die letzte Sekunde noch etwas schief gehen könnte, hat Hoffmann nicht. „Damit beschäftigen wir uns gar nicht. Wir gehen davon aus, dass am Samstag um 15.30 Uhr angepfiffen wird. Darauf richten wir den Fokus“, sagt der 27-Jährige, der davon ausgeht, dass das mentale Thema ein größeres Gewicht in den Spielen haben wird. „Einen richtigen Heimvorteil gibt es ja mangels eigener Fans nicht mehr.“ Die Reihe von Testspielen, die ansonsten immer dem Saisonbeginn vorgeschaltet sind, fehlen Hoffmann. Dennoch glaubt er, dass die Fortuna körperlich und mental vielleicht nicht bestmöglich, aber sehr gut vorbereitet sei.

Eine Startformation habe sich noch nicht herauskristallisiert, meint Fortunas Abwehrspieler, da in den zwei internen Testspielen ja auch 26 Spieler zum Einsatz kamen. „Das macht der Trainer sehr spannend. Aber es ist auch nicht einfach für ihn.“ Hoffmann selbst darf sich angesichts einer bisher überzeugenden Rückrunde gute Chancen ausrechnen, zur ersten Elf im so wichtigen Spiel gegen den großen Konkurrenten im Abstiegskampf zu zählen.

Betrüblich findet es der 27-Jährige, dass der Kapitän das Hotel und die Quarantäne verlassen hat. Oliver Fink möchte sich gerne um seine Frau und seine gerade erst geborenen Sohn kümmern. „Das ist sehr schade, dass er nicht mehr mit an Bord ist. Aber das in seiner Situation völlig verständlich“, sagt Hoffmann.

Einfach wird der Start in eine neue Fußball-Ära für die Fortuna nicht. Die Aufmerksamkeit, wie sich die Bundesliga, als erste große Profi-Liga weltweit nach dem Shutdown in den Stadien präsentieren wird, ist auch international riesig. „Die ganze Nation und viele Menschen weltweit werden auf uns schauen“, sagt der 27-Jährige, der genau um die Bedeutung und die Verantwortung weiß, die die Spieler tragen werden. Doch davon unbeeindruckt muss er versuchen, für Fortuna auch drei wichtige Punkte zu holen. Ein großer Spagat, auf den sich die Mannschaft mit Trainer Uwe Rösler jetzt sehr lange vorbereitet haben.

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