Appell an Politik Wie Jessica Contento Schülern aus der Corona-Falle hilft

Die Ehefrau des früheren Fortuna-Profis Diego Contento fordert Unterstützung der Politik für Schüler. Online-Nachhilfeplattformen wie ihr Easy Tutor stünden bereit.

 Jessica und Diego Contento am Düsseldorfer Kö-Graben.

Jessica und Diego Contento am Düsseldorfer Kö-Graben.

Foto: Contento

Fortuna steht bei Familie Contento immer noch auf der Agenda – auch wenn Diego den Zweitligisten im Sommer verlassen und sich dem Ligarivalen SV Sandhausen angeschlossen hat. Am Montag hat sich der Abwehrspieler das Spiel gegen Kiel im Fernsehen angesehen, wie Ehefrau Jessica berichtet: „Diego hat den Fußball im Herzen, ich bewundere ihn richtig dafür. Er möchte immer nur das Beste für seine Ex-Kollegen, das ist einfach sein wahnsinniger Teamgeist.“

Jessica Contento selbst ist ebenfalls noch an Fortuna interessiert, doch hat das eher geschäftliche Gründe. Mit der Online-Nachhilfeplattform Easy Tutor, die sie gemeinsam mit ihrem Bruder Massimo Cancellara und dem gemeinsamen Freund Alexander Liebisch leitet, arbeitet sie eng mit dem Nachwuchsleistungszentrum des Zweitligisten zusammen. Ebenso wie bei Bayer Leverkusen und dem FC Bayern München bekommen die Nachwuchsspieler so durch die Lehrer von Easy Tutor Unterstützung bei ihrer schulischen Ausbildung.

Auslöser war ein Appell der Bundesbildungsministerin

Und Unterstützung ist es auch, was die 28-Jährige aktuell umtreibt. Auslöser war der Appell von Bundesbildungsministerin Anja Karliczek an die Länder, die durch Corona und den Lockdown entstandenen Probleme bei der schulischen Ausbildung auszugleichen. „Es muss damit gerechnet werden, dass in den Wochen der Schulschließungen auch Rückstände im Lernstoff aufgebaut werden“, sagte die CDU-Politikerin der „Berliner Morgenpost“. „Umso wichtiger ist es, dass in allen Ländern nun daran gearbeitet wird, Angebote zu schaffen, damit Kinder und Jugendliche den versäumten Unterricht aufholen können.“ In diese Lücke möchte Contento nun mit Easy Tutor hineinstoßen. „Es gibt diese unterrichtsunterstützenden Angebote schließlich schon lange“, betont sie, „bei uns und auch bei anderen seriösen Anbietern. Wichtig ist nun, dass die Finanzhilfen der Länder für sozial schwächer gestellte Familien auch tatsächlich kommen und dass alles richtig koordiniert wird. Ich fände es sehr bedenklich, wenn Schüler bei offenen Plattformen landen, die man schlecht bis gar nicht überprüfen kann.“

Bei Easy Tutor und bei anderen Plattformen wie etwa Studienkreis und Abacus sei das gewährleistet, wobei Jessica Contento gerade in einer Phase, wo bei vielen oft gravierende Defizite aufzuholen sind, mit der Eins-zu-Eins-Situation bei ihrem Unternehmen punkten möchte, dass also eine Lehrkraft immer nur mit einem Schüler oder einer Schülerin arbeitet. „Ich hoffe sehr, dass die Politik diese bestehenden Strukturen nutzt“, sagt die gebürtige Münchnerin. „Diese Form des Online-Unterrichts war bei uns ja schon lange vor Corona etabliert.“

Über den Vorstoß der Ministerin freut sich die zweifache Mutter jedenfalls sehr. „Ich finde es klasse, dass sie die Möglichkeit, Online-Lernhilfen zu nutzen, ausdrücklich erwähnt und damit in die Gedanken der Betroffenen bringt“, sagt sie. „Ich habe das Glück, dass ich meiner Tochter beim Nachholen des Unterrichtsprogramms zur Seite stehen kann. Viele andere können das nicht, und das gilt sogar nicht einmal nur für sozial Schwächere. Viele Menschen haben schlichtweg keine Zeit dafür, weil sie arbeiten müssen.“ Eine Menge Arbeit steht in jedem Fall auch wieder für Jessica Contento an, aber davor ist sie nie zurückgeschreckt.

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